Portrait von Jens Schrader. Bildquelle: DFI.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Corona-Krise zeigt uns buchstäblich und im übertragenen Sinne unsere Grenzen auf – mit geschlossenen Schlagbäumen wie mit Grenzen der Erkenntnis, da viele Eigenschaften des Virus noch nicht erforscht sind.

In der Wissenschaft spornt uns die Krise zugleich zu neuen Entdeckungen, Erfindungen und Innovationen an, sei es in der Medizin wie auch auf anderen Feldern der Naturwissenschaften.

Der in diesem Frühjahr geschaffene Cluster Bioökonomie der Zuse-Gemeinschaft kommt daher zur rechten Zeit. In diesem Cluster bringen die Institute der Zuse-Gemeinschaft ihr Wissen der Biologie und ihre Ideen für bio-basierte Technologien und Produkte zusammen. So schaffen wir wertvolle Synergien und präsentieren uns in diesem Zukunftsfeld als starke Gemeinschaft.

Bioökonomie – das ist das Forschen an und mit den natürlichen Grundlagen unseres Lebens. Dazu gehören Ressourcen aus Forst und Flur ebenso wie aus den Meeren, von Pflanzen ebenso wie von Tieren oder Mikroorganismen. Im Koordinatorenteam mit Prof. Miletzky von der PTS und Dr. Meyer vom FILK haben wir -  ich als Vertreter des DFI - gemeinsam mit Expertinnen und Experten von knapp 20 Instituten der Zuse-Gemeinschaft und mit Unterstützung der Geschäftsstelle den Cluster Bioökonomie geschaffen. Die ganze Breite und Tiefe an Erfahrung und Knowhow der Institute illustriert die dazu erschienene Dokumentation mit den Bioökonomie Schwerpunkt-Themen.

Diese Ausgabe der ZUSE TRANSFERNEWS setzt den Fokus auf die Bioökonomie, ohne sich darauf zu beschränken. So zeigt das Forscherinnen-Porträt im Röntgen-Jubiläumsjahr beispielhaft die Expertise für Industrie-Dienstleistungen. Der Medienspiegel gibt einen Eindruck von der Forschung für nachhaltige Mobilität auf der Straße.

Anforderungen an die Produktion nachhaltig erzeugter nachwachsender Rohstoffe als Grundlage der Bioökonomie skizziert der Vorsitzende des Agrarausschusses im Bundestag, Alois Gerig, im Interview. Die in seiner Heimat ebenso wie in vielen anderen Regionen Europas drohende Dürre führt uns vor Augen, wie prekär das Wirtschaften mit der Natur ist.  Wir müssen mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nachhaltig umgehen. Dieser Maxime fühlt sich die Forschung in der Zuse-Gemeinschaft verpflichtet – in der Bioökonomie und darüber hinaus.

Ihr
Jens Schrader
Vorstand DECHEMA-Forschungsinstitut

Dieser Beitrag erschien in den ZUSE TRANSFERNEWS vom 19. Mai 2020.