Vor zehn Jahre wurde die Zuse-Gemeinschaft als Interessenvertretung gemeinnütziger, privatwirtschaftlich organisierter Forschungseinrichtungen gegründet. Die Institute gaben sich damit erstmals eine gemeinsame Stimme und Vertretung. Die deutsche Forschungslandschaft bekam mit diesem Bündnis - neben den Hochschulen und den Großforschungsverbünden - eine dritte Säule. Hier erfahren Sie mehr zur Geschichte der Zuse-Gemeinschaft.

Der Weg zur Zuse-Gemeinschaft

Vor der Gründung der Zuse-Gemeinschaft lag die gemeinnützige Industrieforschung in den Händen von gut 130 Einrichtungen verschiedenster Branchen, die für meist mittelständische Unternehmen forschten. Die Exzellenz ihrer Arbeit war stets unbestritten – doch forschte jedes Institut mehr oder weniger für sich selbst. Kooperationen waren selten, Synergien wurden kaum gehoben. Als eigener Bereich der Wissenschaft wurde diese, an Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung anschließende, vorwett-
bewerbliche Forschung kaum wahrgenommen. In Politik, Medien und Öffentlichkeit war die Industrieforschung wenig präsent, wurde selten gehört.

Folge 1 Gründungspräsident Bauer Foto Tino Zippel

Dr. Ralf-Uwe Bauer, erster Präsident der Zuse-Gemeinschaft,
und einer der Gründungsväter des Verbands. Foto: Tino Zippel

Einem Kreis von Institutsleitern und vorausschauend denkenden Vertretern in Politik und Ministerien um den späteren Gründungs-
präsidenten der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Ralf-Uwe Bauer, stieß diese Situation sauer auf: Sie sahen mittel- bis langfristig Innovationen und Transfer und damit die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland gefährdet.

Dem abzuhelfen, loteten sie seit etwa 2013 gemeinsam aus, wie man der innovations- und transferorientierten Industrieforschung in Deutschland eine Stimme geben könnte. Sie führten in den Instituten eine ganze Reihe von Gesprächen, um Bedarfe zusammenzutragen und Rahmenbedingungen für erfolgreichen Transfer sowie ein vitales Innovationsgeschehen zu formulieren. Dabei zeichnete sich schnell ab, dass die Interessen gemeinnütziger, privatwirtschaftlich organisierter Forschungseinrichtungen gegenüber Bund, Ländern, Wirtschaft sowie anderen Wissenschaftsorganisationen und Öffentlichkeit idealerweise durch einen bundesweit agierenden Verband mit enger Vernetzung in die Bundesländer vertreten werden sollten.