10 Jahre Zuse-Gemeinschaft
Vor zehn Jahre wurde die Zuse-Gemeinschaft als Interessenvertretung gemeinnütziger, privatwirtschaftlich organisierter Forschungseinrichtungen gegründet. Die Institute gaben sich damit erstmals eine gemeinsame Stimme und Vertretung. Die deutsche Forschungslandschaft bekam mit diesem Bündnis - neben den Hochschulen und den Großforschungsverbünden - eine dritte Säule. Hier erfahren Sie mehr zur Geschichte der Zuse-Gemeinschaft.
2025. Geburtstag.
2025 ist das Geburtstagsjahr der Zuse-Gemeinschaft. Der Verband wird zehn Jahre alt – und feiert das mit einem Festakt am Mittwoch, 12. November 2025 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Die Schirmherrschaft hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) übernommen, vertreten durch seine Parlamentarische Staatssekretärin Gitta Connemann.

Die Zuse-Gemeinschaft feiert ihren 10. Geburtstag bei der BBAW in Berlin. Foto: BBAW.

Ehrengäste beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der
Zuse-Gemeinschaft: PStS Gitta Connemann (BMWE) und
PStS Matthias Hauer (BMFTR). Fotos: BMWE / BMFTR.
Für das kommende Jahr 2026 plant der Verband ein großes Sommerfest mit einer Leistungsschau seiner Mitglieder. Die hat auch im Geburtstagsjahr 2025 weiter zugenommen: So gehörten der Zuse-Gemeinschaft jetzt 85 gemeinnützige, innovations- und transferorientierte Forschungseinrichtungen an.

Mitgliederversammlung 2025 in Denkendorf. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Die waren belastet durch die schwierige Situation durch die vorläufige Haushaltsführung in der Folge des Auseinanderbrechens der „Ampel“-Koalition und der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar: 75 Prozent der Mitglieder bewerten die Lage als „sehr ernst“ und sorgen sich um den Schaden für das Innovationssystem und den Transfer sowie die Auswirkungen auf die mittelständische Wirtschaft.

Die Zuse-Gemeinschaft auf dem Innovationstag des BMWE. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Zuversichtlich stimmt die Zuse-Gemeinschaft und ihre Mitglieder, dass die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz Innovation und Transfer ganz oben auf ihrer Agenda stehen hat. Dazu zählen aus Sicht des Verbands unter anderem ein „1000 Köpfe-Programm“ für internationale Talente, Förderentscheidungen nach wissenschaftsgeleiteten Kriterien eine Stiftung Wissenschaftskommunikation zur Faktenvermittlung, die Bündelung der Forschungsförderung des Bundes, Bürokratieabbau sowie die übergreifende Vernetzung der Forschungsinfrastruktur und -aktivitäten zu Ökosystemen und eine Hightech Agenda mit definierten Missionen (technologieoffene Innovationsökosysteme).
Dr. Stephan Roth übergibt den Vorsitz des Innovationsrates an seinen
bisherigen Stellvertreter, Benjamin Redlingshöfer. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Benjamin Redlingshöfer, Geschäftsführende Direktor des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. (TITK) folgt Dr.-Ing. Stephan Roth an der Spitze des Innovationsrates. Roth, bisher Vorsitzender des Gremiums seit 2023 und Geschäftsführer des Bayerischen Laserzentrums Erlangen gGmbh (blz), übergibt die Führung des Gremiums damit an seinen Stellvertreter. Er wechselt in den Hochschulbereich, um sich dort dem Technologietransfer im Themenfeld KI zu widmen.
2024. Mitgliederwachstum.
Weiter aufwärts ging es im zehnten Jahr des Bestehens der Zuse-Gemeinschaft mit der Zahl der Mitglieder: 2024 gehörten der Zuse-Gemeinschaft 83 gemeinnützige, innovations- und transferorientierte Forschungseinrichtungen an.

Mitgliederversammlung 2024 bei der GFaI in Berlin-Adlershof. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Diese bearbeiteten 50.000 Industrieaufträge, pflegten ihre Verbindungen in über 17.000 mittelständische Unternehmen und leisteten mit 2500 Veröffentlichungen kontinuierlich ihren wichtigen Beitrag für Innovation und Transfer in Deutschland.

Teilnehmer der Senatssitzung 2024. Fotos: Zuse-Gemeinschaft.
Im dritten Jahr in Folge widmete sich die Zuse-Gemeinschaft 2024 der veränderten Handhabung des Besserstellungsverbots. Kritisch bewertete der Verband, dass die Industrieforschung zunehmend an Relevanz für die Regierung verlor, Innovationsförderprogramme kontinuierlich sinkende Budgets verzeichneten, hohe Energiekosten und eine stetig wachsende Bürokratie dem Innovationsgeschehen weiter zusetzten.

Auditorentreffen im Zuge der wissenschaftlichen Evaluierung
der Institute der Zuse-Gemeinschaft. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Besorgniserregend war, dass bis Ende des Jahres und nach dem Auseinanderbrechen der „Ampel“-Koalition kein Bundeshaushalt beschlossen wurde und die vorläufige Haushaltsführung drohte. Doch es bestätigte sich für die Zuse-Gemeinschaft, dass sie in den Landesforschungsgemeinschaften Baden-Württembergs (innBW), Nordrhein-Westfalens (JRF), Sachsens (SIG) und Thüringens (FTVT) entschlossene und zuverlässige Mitstreiter in ihren Public-Affairs-Bemühungen gefunden hatte.

Treffen des Clusters Digitalisierung & KI. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
2023. Besserstellungsverbot.
Im Jahr 2023 blieb die geänderte Anwendungspraxis des Besserstellungsverbots im Fokus der Aktivitäten der Zuse-Gemeinschaft. Im neunten Jahr ihres Bestehens gehörten ihr nun 80 gemeinnützige, innovations- und transferorientierte Forschungseinrichtungen an.

Strategietreffen mit den Landesforschungsgemeinschaften. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Durch diesen Wandel einer jahrzehntelangen Auslegung gerieten bundesweit Forschungseinrichtungen, Netzwerke und Cluster in Wissenschaft und Wirtschaft sowie Bildungseinrichtungen in teils existenzbedrohende Nöte – beispielsweise durch entgangene Kooperationen und den Weggang von Kompetenzträgern. Das gefährdete das Innovationsgeschehen und den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft in Deutschland. Doch dank der Bemühungen des Verbands und eines intensiven, vertrauensvollen Austausches mit Politik und Ministerien konnten die allerschlimmsten Folgen für seine Mitgliedsinstitute durch Übergangslösungen und Fristverlängerungen (bislang) abgemildert werden.
Der Cluster Bioökonomie erarbeitete ein Positionspapier entlang der Handlungsempfehlungen des Bioökonomierates der Bunderegierung. Der Cluster Digitalisierung und KI nahm seine Arbeit auf; die Mitglieder verständigten sich über Projektideen, diskutierten Trends und entwickelten Leitlinien für gemeinsame Forschung und Transfer sowie die Mitwirkung im ZIM-Netzwerk AI4Tech. Aufgenommen wurde die Planung für einen Cluster Wasserstoff, gemeinsam mit dem Verband Innovativer Unternehmen e.V. (VIU). Dieser soll orientiert an der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ arbeiten.

Mitglieder des Clusters Bioökonomie. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Neu etabliert wurde das Format der Businesstalks. Die virtuellen Treffen für Mitglieder der Zuse-Gemeinschaft dienen dem schnellen Austausch und der Diskussion tagesaktueller Fragen für alle Public-Affairs-Aktivitäten des Verbands.


Übergabe des Vorsitzes des Innovationsrates von Prof. Ulrich Jumar
an Dr. Stephan Roth (oben) und das auf der Mitgliederversammlung
gewählte Präsidium (unten). Fotos: Zuse-Gemeinschaft.
Wechsel an der Spitze des Innovationsrats: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar gab das Amt des Vorsitzenden zum Ende der Wahlperiode 2019 bis 2023 mit Blick auf seinen im Jahr 2024 anstehenden Ruhestand auf. Ihm folgte Dr.-Ing. Stephan Roth, Geschäftsführer des Bayerischen Laserzentrums Erlangen gGmbh (blz); er gehörte dem Innovationsrat bisher als Mitglied an und betreute den Arbeitsausschuss Rahmenbedingungen.
2022. Innovation und Transfer.
Mit den Plänen für eine Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) rückte die Bundespolitik im achten Jahr des Bestehens der Zuse-Gemeinschaft Transfer und Innovation nach vorne. Zu dem Plan, das Innovationsgeschehen und den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft zu steigern und Forschungseinrichtungen und Unternehmen besser zu vernetzen, steuerten die Zuse-Gemeinschaft und die mit ihr verbundenen Landesforschungsgemeinschaften eigene Vorstellungen eines Innovationsökosystems bei. Bei einer vielbeachteten Podiumsdiskussion auf der Mitgliederversammlung wurden diese Lösungsansätze mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Ministerien diskutiert.

Das DATI-Dialogpapier der Zuse-Gemeinschaft
und der Landesforschungsgemeinschaften.
Zugleich sahen sich die innovations- und transferorientierten gemeinnützigen und freien Industrieforschungseinrichtungen einer veränderten Auslegung der gesetzlichen Regelungen über die Vergütung bei Empfängern öffentlicher Zuwendungen gegenüber. Das gefährdete das Innovationsgeschehen in Deutschland. Die Zuse-Gemeinschaft startete daher umfassende Aktivitäten, eine dauerhafte, gesetzeskonforme und bürokratieabbauende Lösung zu entwickeln, so dass Innovationen und Transfer wieder langfristig gesichert sind.
Podiumsdiskussion bei der Mitgliederversammlung 2022. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Weiter Fahrt nahmen die Bemühungen der Zuse-Gemeinschaft auf, den fachlichen Austausch zwischen Instituten und Wirtschaft zu stärken: Neu gegründet wurde dazu der Cluster für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Der bereits bestehende Cluster Bioökonomie intensivierte seine Arbeit und Angebote.
Im Team der Geschäftsstelle folgte Christian D. Thomas LL.M. als Pressesprecher auf Alexander Knebel, der die Verbandskommunikation seit 2018 betreut und professionalisiert hatte.
2020 & 2021. Corona.
Die Jahre 2020 und 2021 stellten auch für die junge Zuse-Gemeinschaft eine eindringliche Zäsur und besondere Herausforderung für ihre Arbeit dar: Die Corona-Pandemie zwang dazu, durch Digitalisierung ganz neue, virtuelle Formen der Kooperation und des Austauschs zu entwickeln. Den Umständen entsprechend lag der Schwerpunkt der Arbeit des Verbands auf der Unterstützung der Wissenschafts-, Forschungs- und Transferpolitik von Bund und Ländern, der Vertretung der gemeinsamen Anliegen sowie der Sicherung, Stärkung und Evaluierung der wissenschaftlichen und technischen Qualität unter Pandemiebedingungen.

Virtuelles Meeting während der Corona-Pandemie. Screenshot: Zuse-Gemeinschaft.
Der vom Bundestag im Jahr 2020 verabschiedete Nachtragshaushalt im Zuge des Corona-Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets half auch industrienahen gemeinnützigen Forschungseinrichtungen. Gegenüber den ursprünglichen Planungen konnten damit wichtige Verbesserungen im Interesse
der Innovationsförderung erzielt werden: So wurden zusätzliche Mittel für den Bereich Industrieforschung vorgesehen, davon 50 Mio. Euro für gemeinnützige Forschungsinstitute. Die praxisnah forschenden Institute der Zuse-Gemeinschaft erhielten damit eine begrenzte Absicherung ihrer in Kooperation mit der Wirtschaft durchgeführte Arbeit.
Die im Herbst 2021 stattfindende Bundestagswahl ermunterte zur Überprüfung und Neujustierung der strategischen Fragen und politischen Positionen der Zuse-Gemeinschaft - auch unter dem Eindruck des von der Partei B90/Grüne vorgelegten D.INNOVA-Papiers sowie der Sympathien der späteren Koalitionspartner SPD und FDP für eine Innovationsagentur bzw. Transfergemeinschaft. Anlässlich der Bundestagswahl formulierte das Präsidium sog. „Wahlprüfsteine“, dh Fragen an die Parteien zu Innovationen, Industrieforschung und Transfer. Weiter auf der Agenda stand die Fortschreibung der Digitalisierung innerhalb des Verbands.

Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian und Dr. Klaus Jansen. Fotos: Zuse-Gemeinschaft.
In dieser schwierigen Zeit rückte Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian als neu gewählter Präsident 2020 an die Spitze der Zuse-Gemeinschaft. Ebenfalls neu gewählt wurden Dr. Bernd Grünler als Administrativer Vizepräsident und Prof. Dr. Steffen Tobisch als Wissenschaftlicher Vizepräsident. Dr. Klaus Jansen übernahm im Jahr 2021 die Geschäftsführung der Zuse-Gemeinschaft. Dr. Annette Treffkorn, die die Geschäftsstelle des Verbands seit seiner Gründung leitete, ging Ende 2020 in den Ruhestand.
2019. Wachstum.
Wachstum stand im fünften Jahr des Bestehens der Zuse-Gemeinschaft – 2019 – ganz oben auf der Agenda des Verbands. Das Werben um neue Mitglieder zeigte Erfolge: drei Institute traten der Zuse-Gemeinschaft bei. Die Zahl der Mitglieder wuchs damit auf 75 Institute an, die


Präsidium (oben) und Innovationsrat (unten)
der Zuse-Gemeinschaft im Jahr 2019. Fotos: Zuse-Gemeinschaft.
Intensiviert wurden die Kontakte in den Bundestag mit den Zielen der Öffnung des INNO-KOM-Programms für das gesamte Bundesgebiet sowie der Schaffung eines eigenen Haushaltstitels für die gemeinnützigen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, die von einer gemeinsamen Bund-/Länderfinanzierung ausgeschlossen sind. Im Austausch mit den Bundesministerien für Wirtschaft sowie Forschung und Bildung spielte die Transferinitiative der Bundesregierung eine wichtige Rolle.
Im Jahr 2019 erstellte die Zuse-Gemeinschaft für das BMBF erstmals einen Expertenpool sowohl für die Missionen der High-Tech-Strategie der Bundesregierung als auch für alle relevanten Technologiefelder. Der Pool umfasst über 200 sachkundige Wissenschaftler, auf deren Expertise das BMBF seither zurückgreifen kann.
Ein Werkstattgespräch im Herbst 2019. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Bei der Veranstaltung “Projektförderung unter der Lupe” widmeten sich die Mitglieder der Zuse-Gemeinschaft den Modalitäten der Projektförderung. Im Austausch mit Vertretern der Förderberatung des Bundes sowie in Workshops wurde beispielsweise zu Bürokratieabbau, Projektbeantragung und Investitionen intensiv diskutiert.
2018. Innovationen vor Ort.
Im vierten Jahr ihres Bestehens – 2018 – stand die Zusammenarbeit mit den politischen Vertretern des Bundestages und den Vertretern von Wirtschafts- sowie Bildungs- und Forschungsministerium (BMWi und BMBF) im Fokus der Zuse-Gemeinschaft.
Mitgliederversammlung 2018 in Berlin. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Mit dem Zuse-Tag „Regional“ öffneten dazu zahlreiche Institute des Verbands ihre Türen und präsentierten Innovationen. Politiker aller Parteien in Bund, Land und Kommunen hoben die Rolle der Institute der Zuse-Gemeinschaft als wichtige Projektpartner der mittelständischen Wirtschaft hervor, unterstrichen ihre Bedeutung für das Innovationssystem sowie den Technologietransfer in Deutschland. So lobte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU): „Die Forschungsinstitute der Zuse-Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt sind wichtige Projektpartner für zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen. Sie tragen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit regional bedeutsamer Branchen bei und stärken die heimischen Wirtschaftskreisläufe.“

Dr. Reiner Haseloff beim Zuse-Tag "Regional". Foto: Egbert Schmidt Fotografie.
Die heutige DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi, damals SPD-Bundestagsabgeordnete, unterstrich: „Am Zuse-Tag ‚Regional‘ haben die Mitgliedseinrichtungen bundesweit gezeigt, wie Innovation und Leistungsfähigkeit aussieht. Ich konnte mir persönlich ein Bild davon machen, wie die Mitglieder der Zuse-Gemeinschaft mit ihrer Arbeit zwischen den Hochschulen und der Industrie als ein Motor für den Mittelstand wirken.“ Die Bundestagsabgeordnete Dr. Petra Sitte, Die Linke, hob die wichtige Funktion der Forschungseinrichtungen für den Technologietransfer hervor: „Projekte von Forschungsinstituten der Zuse-Gemeinschaft leben vom wirtschaftlichen Erfolg der Technologieentwicklungen. Für einen auch künftig erfolgreichen Technologietransfer von der Forschung in die Industrie bietet sich eine verstärkte Förderung der wissenschaftlichen Exzellenz in den privatwirtschaftlich organisierten Instituten an.“
Mit dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt „ZusaNnah“ folgte die Zuse-Gemeinschaft dem Ziel, die Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen in wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen zu verbessern. Dazu wurde ein Mentoring-Programm zur Vernetzung und zum Austausch zwischen den Wissenschaftlerinnen aufgebaut.

Senat und Präsidium der Zuse-Gemeinschaft 2018. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Die Zahl der Mitglieder blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Damit gehörten der Zuse-Gemeinschaft 72 Institute mit rund 5600 Mitarbeitern – davon 4500 in Forschung und Entwicklung – an. Sie erwirtschafteten einen Umsatz von 500 Mio. Euro.
Wie der Verband seinen Namen fand
Benannt ist die Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft nach Konrad Zuse, dem deutschen Computerpionier. Sie steht damit in der Tradition von „Fraunhofer“, „Max Planck“, „Leibniz“ und „Helmholtz“: Forschungsgemeinschaften, die nach herausragenden Wissenschaftlern benannt sind und deren Namen sich im allgemeinen Sprachgebrauch als Synonyme für leistungsstarke Forschungseinheiten durchgesetzt haben.

Konrad Zuse an der Z4. Foto: Horst Zuse
Namensgeber Konrad Zuse ist einer der Erfinder des modernen Computers: Seine 1941 in Berlin entwickelte binäre, programmgesteuerte Rechenmaschine Zuse Z3 zählt zu den „Urvätern“ der Computer unserer Zeit. Zuse war Ingenieur, Erfinder und Unternehmer und verkörpert den Brückenschlag zwischen Idee und Markt.
Das bewog Dr. Matthias Schulze, ehemals Geschäftsführer des Forschungs- und Technologieverbunds Thüringen e.V. (FTVT), und Dr. Bernd Grünler, heute einer der beiden Vizepräsidenten des Verbands und Geschäftsführender Direktor von Innovent Technologieentwicklung in Jena, eine Benennung des neuen Verbands nach Konrad Zuse vorzuschlagen. Der Vorschlag überzeugte und auch die Familie Konrad Zuses, vertreten durch seinen Sohn Prof. Dr.-Ing. Horst Zuse, stimmte dem gerne zu. Und so ehrt die Zuse-Gemeinschaft heute diesen Visionär, der mit seinen Entwicklungen oft der Zeit voraus war und der beispielhaft für Innovation und Transfer steht.
2017. Konsolidierung.
Das dritte Jahr der Zuse-Gemeinschaft – 2017 – stand im Zeichen der Konsolidierung: In den ersten beiden Jahren hatten sich die Gremien des Verbands konstituiert, anstehende Aufgaben identifiziert und mit der Umsetzung der Agenda begonnen.
2017 sollte nun das Jahr werden, in dem zum einen die vier Regionalgruppen Mitte, Süd, Ost und Nord ihre Arbeit aufnahmen, um den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern und dem Präsidium weiter auszubauen. Zum anderen prägten der Prozess der Markenbildung, die Abstimmung politischer Forderungen und die Fortschreibung einer Verbandsstrategie die Verbandsarbeit.


Der Prozess der Markenbildung war für die Mitglieder von besonderer Bedeutung: Es galt, dem noch jungen Verband nach außen ein unverwechselbares Gesicht zu verleihen, ihm Identität und Wiedererkennung zu geben. Nach innen entwickelte sich der Prozess der Markenbildung zu einem wichtigen, gemeinschaftsstiftenden Austausch der Mitglieder. Der noch heute genutzte Claim „Forschung, die ankommt“, entstand in dieser Zeit.


Die Zahl der Mitglieder reduzierte sich um vier Forschungseinrichtungen: Diese Institute hatten sich aufgelöst bzw. ihre Aktivitäten im FuE-Bereich aufgegeben. Damit gehörten der Zuse-Gemeinschaft nur noch 72 Institute mit rund 5600 Mitarbeitern – davon 4500 in Forschung und Entwicklung – an. Sie erwirtschafteten einen Umsatz von 500 Mio. Euro.
2016. Wachstum und Umzug.
Sichtbarkeit, Wachstum – und Kisten packen zum Ende des Jahres 2016. Diese Entwicklungen prägten das zweite Jahr der noch jungen Zuse-Gemeinschaft.
Doch war der Verband gescheitert? Endete seine Geschichte bereits jetzt wieder? Keineswegs! Die Geschäftsstelle zog im Spätherbst 2016 aus der Boxhagener Straße im Berliner Bezirk Friedrichshain in die Invalidenstraße 34 in Berlin-Mitte um. In bester Lage, unweit von Wirtschafts- und Forschungsministerium.

Die neue Geschäftsstelle der Zuse-Gemeinschaft
in Berlin-Mitte. Foto: Zuse-Gemeinschaft.
Wachstum verzeichnete die Zuse-Gemeinschaft bei ihren Mitgliedern: Acht Institute traten 2016 in den Verband ein. Damit erhöhte sich seine Mitgliedszahl auf 76 Mitgliedsinstitute. Diese beschäftigen über 6000 Mitarbeiter – davon 4800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung – und erwirtschaften einen Umsatz von 500 Mio. Euro.
Dazu beigetragen hatte nach Überzeugung der Mitglieder, dass wichtige Ziele bereits im ersten Jahr nach der Gründung erreicht wurden: der Aufbau der Organisation und die Verknüpfung ihrer Aktivitäten mit Wirtschaft, Politik, Ministerien und Vertretern der Wissenschaft, die Schaffung öffentliche Wahrnehmung durch aktive Pressearbeit und Veranstaltungen, die Schaffung einer internen Basisstruktur für das bottom-up-Prinzip der Gemeinschaft sowie die Entwicklung von Bausteinen für die Qualitätssicherung der Gemeinschaft. Auf der Tagesordnung der Gremien standen im zweiten Jahr des Bestehens der Zuse-Gemeinschaft denn auch Aktivitäten zum weiteren Wachstum, beispielsweise die Entwicklung von Instrumentarien für die aktive Einbindung der Mitglieder in die Verbandsarbeit der Zuse-Gemeinschaft, die Bildung von vier Regionalgruppen sowie die Markenbildung des Verbands.
Für Sichtbarkeit der jungen Zuse-Gemeinschaft sorgte der erste Auftritt auf dem Innovationstag des BMWi – neben einer Reihe von Mitgliedsinstituten des Verbands.
Unter dem Motto „Forschung, die ankommt“ stand 2016 die gemeinsame Leistungsschau der Institute der Zuse-Gemeinschaft beim Zuse-Tag am 7. und 8. Juni im dbb forum berlin. Über 60 Aussteller zeigten, wie Forschungstransfer erfolgreich gelingt und machten innovative Transferforschung erlebbar.
Eindrücke vom Zuse-Tag 2016: Institute des Verbands stellten Ergebnisse ihrer transfer- und innovationsorientierten
Forschung aus. So wurde der Transfer aus der Wissenschaft in die (mittelständische) Wirtschaft sicht- und erlebbar.
Fotos: Zuse-Gemeinschaft.
In einer Reihe von Vorträgen gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Instituten sowie deren Partner aus der Wirtschaft Einblicke in Forschungs- und Kooperationsprojekte. Auch die Politik unterstrich die Bedeutung der Zuse-Gemeinschaft: „So eine kompetente und fachkundige Gesprächspartnerin in der Zuse-Gemeinschaft bekommen zu haben, ist für uns ein Glücksfall. (…) Mit Ihrer Hilfe wissen wir, wie wir den Technologietransfer bestmöglich befördern können. Und dazu passt das Motto der Zuse-Tage perfekt: ‚Forschung, die ankommt‘, die bei den Unternehmen ankommt und bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern“, so Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi). Angestoßen und organisiert wurde der Zuse-Tag von der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit der Zuse-Gemeinschaft.
Von Anfang an auch im Blick des Verbands: Chancengleichheit und Diversität – hier mit dem Ziel, die Chancengleichheit von Frauen in der Forschung in kleinen und mittleren Forschungseinrichtungen verbessern. Dafür stand das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „ZusaNnah“ von Zuse-Gemeinschaft, Institut für Diversity Studies in den Ingenieurwissenschaften der Universität Stuttgart und den Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf.

Basierend auf einer umfassenden Situations- und Bedarfserfassung von Forscherinnen wurden konkrete Maßnahmen wie ein Mentoring-Programm zur Karriereförderung und Vernetzung der Forscherinnen sowie eine IT-gestützte Toolbox für spezifische Maßnahmen zur Verbesserung von Chancengleichheit in den Instituten entwickelt. Auf diese Weise sollten zum einen Berufseinsteigerinnen und Young Professionals in ihren Karrierewegen unterstützt werden und zum anderen eine Plattform mit Informationen zu übertragbaren und anpassbaren Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit in MINT geschaffen werden, die an den spezifischen Bedarfen der Institute ausgerichtet sind.
Die Betreuung des Projektes lag in den Händen der Referentin Melanie Müller.
2015. Das Gründungsjahr.
Die Vertreter der Gründungsmitglieder der Zuse-Gemeinschaft. Foto: Zuse-Gemeinschaft
29. Januar 2015, Festsaal der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI) in Berlin-Adlershof: Vertreter von 55 Industrieforschungseinrichtungen sind aus ganz Deutschland zusammengekommen, um die Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (Zuse-Gemeinschaft) zu gründen. Beschlossen wurde die Satzung des Vereins, die Gründungsmitglieder bestätigten ihren Beitritt.
Das Präsidium der Zuse-Gemeinschaft im Gründungsjahr 2015. Foto: Bea Marquardt.
Gewählt wurde auch das erste Präsidium der Zuse-Gemeinschaft. Ihm gehörten an:
Dr. Ralf-Uwe Bauer
Präsident der Zuse-Gemeinschaft
Dr. Bernd Grünler
Administrativer Vizepräsident
Prof. Dr. Wolfgang Nebel
Wissenschaftlicher Vizepräsident
Anke Schadewald
Schatzmeisterin
Prof. Dr. Martin Bastian
Beisitzer
Prof. Dr. Christian Hopmann
Beisitzer
Dr. Steffen Tobisch
Beisitzer
Die Gründungsmitglieder des Verbands:
Access e.V.
Bayerisches Laserzentrum
BECKMANN-INSTITUT für Technologieentwicklung e.V.
Cetex Institut für Textil-und Verarbeitungsmaschinen gemeinnützige GmbH
CeWOTec g GmbH
CIM-Innovation und Technologie gGmbH
CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik GmbH
Deutsche Institute für Textil-und Faserforschung Denkendorf Stiftung des öffentl. Rechts
Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West gGmbH
fem forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie
FGW Forschungsgemeinschaft Werkzeuge & Werkstoffe e.V.
FiW - Forschungsinstitut für Wasser- u. Abfallwirtschaft e.V.
Fogra Forschungsgesellschaft Druck e.V.
Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme e.V.
Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen gGmbH
Forschungszentrum Ultraschall gGmbh
fzmb GmbH Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie
General Numerics Research Lab e.V.
GFaI e.V.
GFE Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V.
GMBU e.V.
GNF Gesellschaft zur Förderung der nat.-wiss.techn. Forschung in Berlin-Adlershof e.V.
Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.
IAB-Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH
IAP Institut für angewandte Photonik e.V.
IASP Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität Berlin
ICM -Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.
ifak Institut für Automation und Kommunikation e.V.
IfM Institut für Musikinstrumentenbau e.V.
ifw-Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH
IHD Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH
IKTR Institut für Kunststofftechnologie und -recycling e.V.
INNOVENT e.V. Technologieentwicklung
Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH
Institut für Lacke und Farben Magdeburg gGmbH
Institut für Luft- und Kältetechnik Gemeinnützige Gesellschaft mbH
Institut für Mechatronik e.V.
Institut für Nichtklassische Chemie e.V.
IPH Institut für integrierte Produktion gemeinnützige GmbH
ITW e.V. Institut für innovative Technologien
Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH
Laser- und Medizin-Technologie GmbH Berlin
NMI Naturwissenschaftliches und medizinisches Institut an der Universität Tübingen
OFFIS e.V.
Optotransmitter-Umweltschutz-Technologie e.V. (OUT)
Papiertechnische Stiftung (PTS)
Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V.
Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e.V.
RIF Institut für Forschung und Transfer e.V.
Sächsisches Institut für die Druckindustrie
Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) an der TU Chemnitz
Schiffbauversuchsanstalt Potsdam GmbH (SVA)
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH
SKZ Das Kunststoff-Zentrum (FSKZ e.V.)
SLV Halle GmbH - Schweißtechnische Lehr - und Versuchsanstalt Halle
Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. (TITV)
TFI-Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen
Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V.
VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH
Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen
VLB Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin
Vorangegangen waren in den Vorjahren eine Reihe von Gesprächen des Gründungspräsidenten und seiner Mitstreiter, um Ziele, Forderungen und die geeignete Struktur einer Vertretung der Industrieforschungseinrichtungen zu entwickeln. Ihre Ziele: Die Interessen der transfer- und innovationsorientierten Forschungseinrichtungen in Deutschland bündeln, ihnen gegenüber Bund, Ländern, Wirtschaft sowie anderen Wissenschaftsorganisationen und Öffentlichkeit eine Stimme geben und die industrienahe Forschung in Deutschland stärken sowie den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Ihre Forderungen: Gleichberechtigte Wettbewerbsbedingungen mit den Großforschungseinrichtungen sowie eine deutschlandweit einheitliche, strukturierte und verlässliche Basisfinanzierung für die Industrieforschung.
Zum 1. Februar wurde die Geschäftsstelle des Verbands errichtet: Dr. Annette Treffkorn war die erste Geschäftsführerin. Ab 15. April 2015 wurde sie von Referentin Teresa Döring unterstützt.
Dr. Annette Treffkorn (rechts) und Teresa Döring. Foto: Zuse-Gemeinschaft
Wenige Wochen später folgten dem formalen Gründungsakt am 23. März 2015 die erste Mitgliederversammlung, bei der 13 weitere Mitglieder in die Zuse-Gemeinschaft aufgenommen wurden, sowie am 24. März 2015 eine Festveranstaltung im VKU-Forum in Berlin. Bei dieser stellte sich die Zuse-Gemeinschaft der Öffentlichkeit vor. Die Forschungslandschaft Deutschlands hatte damit – neben Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung – ihre „Dritte Säule“. Dr. Rainer Sontowski, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, unterstrich in seiner Festrede die besondere Bedeutung der Industrieforschung für Deutschland: „Für die deutschen Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, sind Forschung und Entwicklung sowie der daraus resultierende Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft essentiell. Nur wenn diese Brücke geschlagen werden kann, können Unternehmen Ideen und Innovationen auch in neue Produkte umsetzen. Industrieforschung und Technologietransfer sind damit für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft insgesamt entscheidend. Wir unterstützen die Wirtschaft, insbesondere den innovativen Mittelstand, mit passgenauen Fördermöglichkeiten von der Idee bis zum Markt. Mit der Zuse-Gemeinschaft haben wir einen wichtigen neuen Ansprechpartner gewonnen." Prof. Dr. Horst Zuse, der Sohn des Namensgebers Konrad Zuse, sprach am Beispiel seines Vaters zum Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft.
Auf der Mitgliederversammlung stand die Wahl der Mitglieder der weiteren Gremien des Verbands im Zentrum: Senat und Innovationsrat (erster Vorsitzender: Prof. Dr. Ulrich Jumar) mit seinen drei Arbeitsausschüssen für Rahmenbedingungen, Evaluierung und Öffentlichkeitsarbeit.

Der erste Innovationsrat der Zuse-Gemeinschaft. Foto: Zuse-Gemeinschaft.

Die Arbeitsgemeinschaft für Öffentlichkeitsarbeit im Gründungsjahr 2015. Foto: Zuse-Gemeinschaft
Sie nahmen ihre Arbeit im Laufe des Gründungsjahrs auf und erstellten erste Strategie- und Positionspapiere, unter anderem Handlungsempfehlungen zur Förderung der Forschung in den gemeinnützigen, innovations- und transferorientierten Instituten
Zum Ende des Jahres zählte die Zuse-Gemeinschaft 68 Institute aus dem gesamten Bundesgebiet als Mitglieder. Diese beschäftigten über 5000 Mitarbeiter – davon 4100 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung – und erwirtschaften einen Umsatz von 450 Mio. Euro.
Der Weg zur Zuse-Gemeinschaft
Vor der Gründung der Zuse-Gemeinschaft lag die gemeinnützige Industrieforschung in den Händen von gut 130 Einrichtungen verschiedenster Branchen, die für meist mittelständische Unternehmen forschten. Die Exzellenz ihrer Arbeit war stets unbestritten – doch forschte jedes Institut mehr oder weniger für sich selbst. Kooperationen waren selten, Synergien wurden kaum gehoben. Als eigener Bereich der Wissenschaft wurde diese, an Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung anschließende, vorwett-
bewerbliche Forschung kaum wahrgenommen. In Politik, Medien und Öffentlichkeit war die Industrieforschung wenig präsent, wurde selten gehört.
Dr. Ralf-Uwe Bauer, erster Präsident der Zuse-Gemeinschaft,
und einer der Gründungsväter des Verbands. Foto: Tino Zippel
Einem Kreis von Institutsleitern und vorausschauend denkenden Vertretern in Politik und Ministerien um den späteren Gründungs-
präsidenten der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Ralf-Uwe Bauer, stieß diese Situation sauer auf: Sie sahen mittel- bis langfristig Innovationen und Transfer und damit die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland gefährdet.
Dem abzuhelfen, loteten sie seit etwa 2013 gemeinsam aus, wie man der innovations- und transferorientierten Industrieforschung in Deutschland eine Stimme geben könnte. Sie führten in den Instituten eine ganze Reihe von Gesprächen, um Bedarfe zusammenzutragen und Rahmenbedingungen für erfolgreichen Transfer sowie ein vitales Innovationsgeschehen zu formulieren. Dabei zeichnete sich schnell ab, dass die Interessen gemeinnütziger, privatwirtschaftlich organisierter Forschungseinrichtungen gegenüber Bund, Ländern, Wirtschaft sowie anderen Wissenschaftsorganisationen und Öffentlichkeit idealerweise durch einen bundesweit agierenden Verband mit enger Vernetzung in die Bundesländer vertreten werden sollten.