Die Projektpartner SIONIC Smart Glass GmbH, FITT - Institut für Technologietransfer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes gGmbH, ALU-CON Fenster- und Fassadenkonstruktionen GmbH und das Center for Applied Energy Research e.V. beginnen mit ihrem Kick-Off Meeting das Projekt SmartWin zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Lösung zur intelligenten Regulierung von Lichteinfall durch Fenster und Glasfassaden, gefördert im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
In dem Projekt soll eine innovative Smart Window Technologie entwickelt werden. Der Energieverbrauch von Gebäuden hat mit fast 40% einen enormen Anteil am Gesamtenergieverbrauch und damit auch den Treibhausgasemissionen. Ein Großteil dieser Energie wird für die entsprechende Klimatisierung der Gebäude verwendet. Besonders moderne Gebäude mit großflächigen Glasfassaden akkumulieren einen hohen solaren Wärmeeintrag durch diese und benötigen entsprechend viel Energie, um eine komfortable Nutzung ihrer Räumlichkeiten zu ermöglichen. Hier ermöglicht die Smart Window-Technologie entscheidende Effizienzsteigerungen, indem der Grad der Lichtdurchlässigkeit der Fassade intelligent und variabel gesteuert werden kann. Insbesondere ergeben sich auch Vorteile gegenüber herkömmlichen Lichtlenksystemen wie Jalousien oder statische architektonische Elemente zur Lichtminderung, da diese mit Einschränkungen des Blickfelds einhergehen und oft einen hohen Wartungsaufwand und damit einhergehende Kosten mit sich bringen.
In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Ansätze für die Entwicklung schaltbarer Sonnenschutzverglasung verfolgt, die teilweise auch funktionale Prototypen hervorbrachten. Die Markteinführung scheiterte jedoch bisher durchgehend an zu hohen Kosten, die durch aufwendige Produktionsverfahren verursacht wurden. Hier setzt das Projekt SmartWin mit einer Kombination innovativer, gut skalierbarer Technologien an, die eine deutlich kostengünstigere Herstellung erlauben. Diese kosteneffiziente Herstellung wird durch das Rolle-zu-Rolle-Verfahren ermöglicht, bei dem die Komponenten der aktiven Schicht kontinuierlich auf eine Folie aufgetragen werden. Gleichzeitig kann mit dieser Technologie ein hoher Kontrast sowie stufenlose Übergänge zwischen transparentem und intransparentem Zustand erzielt werden.
Mit 15,5 Millionen Fenstereinheiten pro Jahr in Deutschland allein ist der potentielle Markt beachtlich und kann in Verbindung mit dieser neuen Technologie einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten.
Pressemitteilung des CAE vom 06.10.2024.