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Durch die Zusammenarbeit zwischen dem SKZ und Rehau entstand die Umweltproduktdeklaration für AWADUKT PP. Bildquelle: SKZ

Die Nachhaltigkeitsanforderungen an die Kunststoffindustrie werden immer vielfältiger. Um sich hier gut aufzustellen, ist es wichtig, auch auf Expertise außerhalb des eigenen Unternehmens zu setzen. Als Kunststoffverarbeiter hat Rehau erkannt, dass das Kunststoff-Zentrum SKZ hierfür genau der richtige Partner ist.

Ob kommende Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD-Pflicht), die Erstellung von Ökobilanzen und Umweltproduktdeklarationen (EPD) oder die Transformation zur Kreislaufwirtschaft – die Herausforderungen für Unternehmen sind vielfältig. Dessen ist sich auch Andreas Jenne, Sustainability Officer bei Rehau Industries, bewusst: „Für uns ist die Kreislaufwirtschaft eines der wesentlichen Handlungsfelder. Dafür haben wir eine breite Basis aufgebaut: Von eigenen Kriterien und Scorecards für eine kreislauffähige Produktentwicklung und unseren Entwicklungsteams, die an Recyclingmöglichkeiten forschen, bis hin zu Rücknahmekonzepten und Tochterfirmen zur Wiederaufbereitung von Altmaterialien haben wir das Thema bereits ganzheitlich etabliert.“ Bei bestimmten Themen sei es strategisch allerdings günstiger, auf starke Partner zu setzen, bei denen bereits fundiertes Know-how zu den branchenrelevanten Nachhaltigkeitsthemen vorhanden sei, so Jenne. „Mit dem Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft des SKZ haben wir hier genau die richtigen Experten an unserer Seite.“

SKZ unterstützt Kunststoffindustrie an vielen Stellen
Seit mehr als 20 Jahren wird das Thema Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie am SKZ in einer eigenen Arbeitsgruppe bearbeitet. Aufgrund der stetigen Ausweitung der Aktivitäten wurde zu Beginn des Jahres 2024 aus der Gruppe ein ganzer Unternehmensbereich mit mittlerweile zwölf wissenschaftlichen Mitarbeitenden. „Vor allem die ökobilanzielle Bewertung (ökologische Nachhaltigkeitsbewertung) von Kunststoffprodukten und -prozessen war von Anfang an ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten. Mittlerweile haben wir uns den Entwicklungen entsprechend aber deutlich breiter aufgestellt und unterstützen die Kunststoffindustrie an vielen Stellen, wenn es darum geht, die an sie gestellten Anforderungen umzusetzen“, so Dr. Hermann Achenbach, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft am SKZ. Neben Ökobilanzen zählen hierzu Energieeffizienzanalysen, die Entwicklung von Tools für das Design for Recycling, die Weiterentwicklung des digitalen Produktpasses, die Vorbereitung auf die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung oder die Erstellung von Transformationskonzepten hin zur Klimaneutralität. Auch bei Rehau besitzt das Thema Kreislaufwirtschaft bereits eine lange Tradition: Schon in den 50er Jahren gab es Prozesse, um interne Kreisläufe zu schließen und Material wiederzuverwenden. Heute arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit externen Partnern konsequent daran, den Einsatz von Recycling-Material in allen Produkten stetig zu steigern.

Schulung von Mitarbeitern
Rehau greift auf verschiedene Kompetenzen des SKZ zurück. So ist für die Sparte der Bauprodukte mit Blick auf das immer mehr an Bedeutung gewinnende Nachhaltige Bauen die Veröffentlichung von EPDs erforderlich. Sowohl für Rohre, Fenster, Kantenbänder, Gartenschläuche, Kanalschächte und Sickerboxen erstellt das SKZ gemeinsam mit Rehau hier die normgemäßen (nach EN 15804) Ökobilanzen sowie die EPD-Dokumente. Um für die Nachhaltigkeitsbewertung Kompetenzen aufzubauen, schult das SKZ Mitarbeiter von Rehau bei den Themen EPD und CO2-Bilanzierung von Produkten.
Weiterhin unterstützen die Experten des SKZ einzelne Divisionen von Rehau bei der Vorbereitung auf die verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung und bei der Erstellung von Corporate Carbon Footprints für ihre Produkte.

Zusammenarbeit im Projekt KARE
Mit Blick auf die Transformation zur Kreislaufwirtschaft arbeiten Rehau und das SKZ im Projekt KARE zusammen. In KARE wird mit insgesamt 16 Partnern aus Forschung und Wirtschaft in und um Franken ein Regionales Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen aufgebaut. Ziel ist es, Arbeitsprozesse der teilnehmenden Unternehmen so zu gestalten, dass die Kreislaufführung von Kunststoffen gelingt und gleichzeitig gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden entstehen. „Kreislaufwirtschaft kann nur funktionieren, wenn wir kooperieren. Die Beteiligung an KARE ist für uns eine hervorragende Gelegenheit, unser Engagement im Bereich Kreislaufwirtschaft noch weiter zu stärken. Durch die Kooperation und gemeinsamen Projekte werden wir unsere Transformation auch innerhalb der eigenen Organisation nochmals auf ein anderes Level heben“, so Andreas Jenne. Das durch das SKZ geleitet Projekt KARE wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zeitraum Otkober 2023 bis September 2028 gefördert (Förderkennzeichen: 02L22C200).

Pressemitteilung des SKZ vom 02.10.2024.