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Logo des KIL. Bildquelle: KIL

Das zweijährige Projekt „ungekünstelt Nachhaltigkeitsstrategien für die Kunststoff-Industrie in Südwestfalen“ wurde im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten: weiterbilden und Gleichstellung fördern“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Durchgeführt wurde das Projekt vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid (KIMW) in Kooperation mit dem Trainings- und Beratungsunternehmen Prospektiv GmbH aus Dortmund.

„Aus vielen Fragezeichen sind Ausrufezeichen geworden“, mit diesen Worten fasst Jan Hirz, Geschäftsführer der Baumgarten automotive technics GmbH aus Burbach, die Erfahrungen mit dem Projekt „ungekünstelt – Nachhaltigkeitsstrategien für die Kunststoff-Industrie in Südwestfalen“ zusammen. Zwei Jahre lang haben sich zwölf KMU im Rahmen des vom Bundesarbeitsministerium und von der EU geförderten Projekts mit dem Aufbau einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie beschäftigt – viele von ihnen zum ersten Mal.

Klar war jedoch, dass das Thema Nachhaltigkeit in der kunststoffverarbeitenden Industrie zu einer echten Herausforderung wird. Heute – zwei Jahre später – halten die Teilnehmenden ihren fertigen „ungekünstelt“-Nachhaltigkeitsreport für ihr Unternehmen in den Händen. In dem Dokument ist festgehalten, was in zwei Jahren Projektlaufzeit gemeinsam mit dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid und dem Dortmunder Trainings- und Beratungsunternehmen Prospektiv erarbeitet wurde – in klarer Sprache, mit Zahlen und mit Blick auf das Wesentliche.

Der Weg dorthin war nicht immer einfach. Gleich zu Beginn galt es, ein Leitbild zu entwickeln – und zwar im unmittelbaren Sinn des Wortes: Die Unternehmen sollten ihre Werte und Stärken in Bildern ausdrücken. Was zunächst für Irritation sorgte, erwies sich als erkenntnisreich. Denn auch wenn keine Kunstwerke entstanden, führten die bildhaften Auseinandersetzungen zu einem vertieften Verständnis der eigenen Unter-nehmenskultur.

Ein weiterer Meilenstein war die Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks. Mithilfe von „ecocockpit“, einem Onlinetool der Effizienz-Agentur NRW, wurden Emissionen nach Scope 1 bis 3 erfasst. Dabei zeigte sich das Kernproblem der Kunststoffbranche: Der Löwenanteil der klimaschädlichen Emissionen findet sich im Werkstoff selbst und ist nur mühsam durch Rezyklate, natürliche Alternativen und intensive Kreislaufwirtschaft zu ersetzen.

Die Erkenntnisse flossen in konkrete Maßnahmenpläne: von CO₂-Reduktion über Führungskräfteentwicklung und Social Media bis hin zu Arbeitgeberattraktivität und Fachkräftegewinnung – alles mit dem Ziel, Nachhaltigkeit nicht nur zu dokumentieren, sondern aktiv zu gestalten. Mit Leitbild, CO₂-Fußabdruck, doppelter Wesentlichkeit, Stakeholderdialog, Maßnahmenplanung und einem eigenen Nachhaltigkeitsreport haben die teilnehmenden Unternehmen das komplette Handwerkszeug für unternehmerische Nachhaltigkeit erlernt. Was anfangs noch viele Fragezeichen aufwarf, hat sich inzwischen in Klarheit und Ausrufezeichen verwandelt.

Unternehmen, die sich ebenfalls auf den Weg machen möchten, können auf die erprobte Begleitung des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid und der Prospektiv GmbH zählen.

Pressemitteilung des KIL vom 30.10.2025.