Die Zuse-Gemeinschaft begrüßt die detaillierte Analyse des EFI-Gutachtens 2024 zur Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie und schließt sich der Einschätzung hinsichtlich der bestehenden Herausforderungen an. Die Kluft zwischen Forschung und Praxis, unzureichende Rechenkapazitäten sowie fehlende Datengrundlagen stellen erhebliche Hindernisse für die Entwicklung und Anwendung von KI in Deutschland dar.
Rolle der Zuse-Gemeinschaft
Als Interessenvertretung gemeinnütziger Industrieforschungseinrichtungen übernimmt die Zuse-Gemeinschaft eine zentrale Rolle im Technologietransfer. Mit etwa 5.000 Mitarbeitenden in unseren Instituten agieren wir als Schnittstelle zwischen Forschung und mittelständischer Wirtschaft. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der praxisnahen Anwendung und Integration von KI-Technologien, die speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten sind – anstelle der Entwicklung hochskalierter KI-Modelle.
Bedarfsorientierte KI-Lösungen für den Mittelstand
Wir unterstreichen, dass die Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) sich stark von denen großer Technologiekonzerne unterscheiden. Während hochskalierte Rechenkapazitäten für umfangreiche Modelle wie ChatGPT unerlässlich sind, können kleinere, spezialisierte KI-Lösungen oft schon signifikante Effekte für KMUs erzielen. Die Zuse-Gemeinschaft sieht ihre Aufgabe darin, solche maßgeschneiderten Lösungen zu entwickeln und erfolgreich zu implementieren.
Handlungsempfehlungen
Um das Potenzial der KI für Deutschland voll auszuschöpfen, empfiehlt die Zuse-Gemeinschaft:
(1) Praxisorientierte Forschungsförderung: Der Technologietransfer in die betriebliche Praxis muss gezielt gestärkt werden, wobei die Institute der Zuse-Gemeinschaft als Katalysatoren wirken können.
(2) Dateninfrastruktur: Der Zugang zu anonymisierten und qualitätsgesicherten Daten für Forschung und Entwicklung sollte erleichtert werden, um innovative KI-Anwendungen zu fördern.
(3) Kooperationsförderung: Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen sollte intensiviert werden, um die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken.
(4) Diversifizierung der Förderung: Förderprogramme sollten ressortübergreifend gestaltet werden, um vielfältige Perspektiven und Anwendungsfelder zu berücksichtigen.
(5) Aufklärung für KMU: Maßgeschneiderte Informations- und Beratungsangebote für KMUs müssen gestärkt werden, um deren Verständnis und Nutzung von KI-Potenzialen zu fördern.
Fazit
Die Zuse-Gemeinschaft steht bereit, ihre Expertise im Bereich der anwendungsorientierten KI-Forschung und des Technologietransfers einzubringen. Wir sind überzeugt, dass dies einen entscheidenden Beitrag leisten kann, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit in der Künstlichen Intelligenz zu stärken und insbesondere den Mittelstand bei der digitalen Transformation nachhaltig zu unterstützen.
Ihre Ansprechpartner sind die Koordinatoren des Cluster Digitalisierung & KI der Zuse-Gemeinschaft:
Gregor Wrobel
Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI)
+49 30 814563 300
wrobel@gfai.de
Dr. Jürgen Jakumeit
ACCESS e.V.
+49 241 80 98032
j.jakumeit@access-technology.de
Dirk Zschenderlein
Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) an der TU Chemnitz
+49 371 5274 283
dirk.zschenderlein@stfi.de
Das Positionspapier steht hier zum Download bereit.