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Mikrofluidischer Testträger. Bildquelle: Bernd Müller für Hahn-Schickard

Gerade bei onkologischen Erkrankungen gewinnen personalisierte, auf jeden Patienten individuell abgestimmte Therapien und Diagnoseverfahren zunehmend an Bedeutung. Durch sie sollen Krebszellen und Tumore frühzeitig erkannt, zielgerichtet bekämpft und die Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert werden. 

Hahn-Schickard erhält zusammen mit seinen baden-württembergischen Forschungspartnern dem Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen (NMI, Reutlingen) und dem Forschungszentrum Informatik (FZI, Karlsruhe) knapp 4 Mio. Euro Fördermittel seitens des Wirtschaftsministeriums des Landes für die Entwicklung neuer Konzepte im Bereich der personalisierten Diagnostik.

Personalisierte Therapie
Ziel des Projektes ist es, das patientenindividuelle Krankheitsbild umfassend zu beschreiben, was die Basis für eine erfolgreiche personalisierte Therapie darstellt. Neben der Erforschung hoch sensitiver molekularbiologischer Nachweisverfahren für Krebszellen sollen die bestehenden Technologien erweitert, kombiniert und gezielt auf passende Fragestellungen übertragen werden.

Um diese Ziele zu erreichen werden von Beginn an unterschiedliche Arten von Krebs berücksichtigt. Neben Mammakarzinomen (Brustkrebs) konzentriert sich Hahn-Schickard insbesondere auf die Akute Lymphoblastische Leukämie. Hierfür soll eine präzise und standardisierte individuelle Diagnostik, basierend auf der DNA-Sequenz des Patienten selbst, entwickelt werden. Veränderungen der Krebszellen im Knochenmark sollen so künftig besser erfasst werden, damit die individuelle Therapie frühzeitig und dynamisch angepasst werden kann.

Die Digitalisierung ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglicht zum einen die generierten und hoch komplexen Datensätze eines Patienten auszuwerten, zu klassifizieren und zusammenzuführen. Gleichzeitig können so die zunehmend aufwändigeren Analyseverfahren standardisiert und im klinischen Alltag handhabbar gemacht werden. Das Schaffen einer digitalen Infrastruktur verbessert zudem erheblich den Austausch und die Koordination von Daten, wodurch die weiteren notwendigen Schritte für eine individuelle Therapie erleichtert werden.

Nach der Entwicklung der hierfür geeigneten Technologien ist anschließend eine diagnostische Validierung im klinischen Umfeld angestrebt.

Pressemitteilung von Hahn-Schickard vom 27. September 2018