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Carbonfasern schneller und mit viel weniger Energieverbrauch herstellen: DITF- und centrotherm-Experten mit Gästen bei der Präsentation des Projekts. Bildquelle: centrotherm

Die centrotherm international AG aus Blaubeuren hat gemeinsam mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) ein neuartiges Technologiekonzept für die Stabilisierung von Carbonfaser-Präkursoren entwickelt.

Es basiert auf der centrotherm Niederdruck-Technologie und ermöglicht eine optimale Steuerung der Prozessatmosphäre sowie der Sauerstoffkonzentration. Im Vergleich zu konventionellen Produktionskonzepten sinken die Prozessdauer um bis zu 30 Prozent und der Energiebedarf um bis zu 50 Prozent.

Dr. Erik Frank, Bereichsleiter Carbonfaser und Neue Materialien an den DITF, fasst die Vorteile des Produktionskonzepts so zusammen: „Neben der signifikanten Senkung der Produktionskosten hat uns insbesondere die höhere Homogenität der stabilisierten Fasern überzeugt.“ Er fügt hinzu: „Für unser vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördertes Forschungsprojekt haben wir mit centrotherm einen idealen Industriepartner gefunden.“

Der centrotherm Aufsichtsratsvorsitzende Robert M. Hartung und Vorstand Gunter Fauth sowie die Mitglieder des Entwicklungsteams Andreas Keller und Manuel M. Clauss übergaben heute am Unternehmenssitz in Blaubeuren den ersten Laborofen an die DITF. Als Ehrengäste waren Manuel Hagel, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg und Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, Dr. Joachim Wekerle, Referatsleiter Gesundheitsindustrie, Chemie und Werkstoffe im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Jörg Seibold, Bürgermeister sowie Jürgen Stoll, Kämmerer der Stadt Blaubeuren, anwesend.

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf wurden durch Prof. Dr. Michael R. Buchmeiser (Vorstand), Dr. Bernd Clauß (stellvertretender Vorstand), Dr. Erik Frank (Bereichsleiter Carbonfasern, Neue Materialien) und Dr. Frank Hermanutz (Bereichsleiter Biopolymere, Nass-spinnverfahren) vertreten.

„Für centrotherm ist die Auslieferung der ersten c.LAB Carbon F&E-Anlage an die DITF ein wichtiger Meilenstein für die Diversifizierung und zukünftige Entwicklung“, betont Robert M. Hartung und ergänzt: „Als Technologie- und Anlagenlieferant betreten wir neben der Photovoltaik- und der Halbleiter-industrie ein weiteres Wachstumsfeld für unsere innovativen Produktions-lösungen.“

Das centrotherm Produktionskonzept ist modular aufgebaut und skalierbar. Während c.LAB Carbon maximale Flexibilität und eine Jahreskapazität von einer Tonne für die Forschung & Entwicklung bietet, decken die Produktions- und Pilotanlagen c.STAB Carbon jährliche Produktionskapazitäten von 10, 20 und 250 Tonnen pro Anlageneinheit ab.

Gunter Fauth, Vorstand Operations: „Unser neuartiges Technologiekonzept hat das Potenzial, bestehende Herstellungsprozesse abzulösen und sich als neuer Standard in der Industrie durchzusetzen. Wir werden unsere Forschungspartnerschaft mit den DITF fortsetzen und mit Industriepartnern auch Produktionslösungen für die Carbonisierung von Fasern entwickeln.“

Erstmals haben die DITF die neue Technologie auf der Fachkonferenz GoCarbon-Fiber Anfang Oktober in Berlin vor internationalem Publikum vorgestellt. Zusammen mit centrotherm werden sie das Produktionskonzept am 29. November 2018 in der Session „Functionalization & New Materials: New Chemistries“ um 15:10 Uhr auf der Aachen – Dresden - Denkendorf international TEXTILE Konferenz 2018 präsentieren.

Pressemitteilung der DITF vom 15. November 2018