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Wissenschaftler des ifak bereiten die Untersuchung einer Datenfunklösung vor. Bildquelle: ifak e.V.

In Magdeburg entsteht am ifak e.V. ab September 2019 ein Labor zur Untersuchung von Funktechnologien für industrielle Anwendungen. Das Labor in Magdeburg ist Teil des nationalen Projekts "Industrial Radio Lab Germany", in dem insgesamt vier Standorte aufgebaut werden. Durch diese Aufteilung stellt das Industrial Radio Lab Germany regional Expertise und Infrastruktur bereit, damit insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen Digitalisierungsstrategien erproben können.

Das ifak verfügt über 20 Jahre Erfahrung bei der Erforschung industrieller Funkkommunikationslösungen. "Testlabor und Versuchsfeld des Industrial Radio Lab Magdeburg werden die Voraussetzungen zur Überführung von Forschungsergebnissen in die Praxis weiter verbessern." sagt Dr. Lutz Rauchhaupt, stellvertretender Geschäftsfeldleiter IKT & Automation am ifak.

Die Fabrik der Zukunft zeichnet sich durch kürzere Entwicklungszyklen, sowie höhere Produktindividualisierung aus und benötigt daher schnell rekonfigurierbare Produktionsressourcen. Für die Vernetzung von Maschinen und Anlagen werden Funklösungen daher immer interessanter. Dazu zählt auch die fünfte Mobilfunkgeneration (5G), die die Anforderungen industrieller Anwendungen abdecken soll. Zu deren Erprobung ist die Zusammenarbeit mit dem 5G Campus – digitaler Korridor Magdeburg geplant.

Obwohl bereits verschiedene Funktechnologien für die Industrie kommerziell verfügbar sind, ist deren Verbreitung zurzeit gering, denn die strengen Anforderungen im industriellen Sektor, beispielsweise im Hinblick auf die Sicherheit des Systems, führen zu Vorbehalten. In den vier Industrial Radio Labs sollen daher speziell diese Vorbehalte gegenüber Funkkommunikation adressiert werden. Jedes Labor
fokussiert sich auf die spezifischen Belange unterschiedlicher Branchen.

So kümmert sich der Magdeburger Standort um flexible Produktion und Anlagen der Wasserwirtschaft. Das Industrial Radio Lab der Technischen Universität Dresden fokussiert sich auf taktile Produktionsanlagen und Anlagen der Mikroelektronik. Die Belange von Luft- und Raumfahrt, Logistik, Gesundheitswesen und Automation werden von der Universität Bremen behandelt. Der Fokus auf sichere Produktionsanlagen und das Internet der Dinge des Standorts der Technischen Universität Kaiserslautern rundet das Portfolio ab.

Das Industrial Radio Lab Magdeburg wird über die Projektlaufzeit von 4,5 Jahren mit 1,3 Mio. Euro gefördert. Die aufgebaute Infrastruktur und das Netzwerk zwischen Forschung und industrieller Entwicklung wird nach Projektende an allen Standorten weitergenutzt.

Pressemitteilung des ifak vom 26. September 2019.