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Prof. Dr.-Ing. Günter Heinrich gemeinsam mit Prof. Franzke, heutiger Geschäftsführer des ILK Dresden. Bildquelle: ILK Dresden

Anlässlich des 90. Geburtstages von Prof. Dr.-Ing. Günter Heinrich - Gründungsdirektor und Visionär des ILK Dresden - fand die Ehrung im Beisein von ihm, seiner Ehefrau sowie geladenen Gästen und allen ILK-Mitarbeitern statt. Mit einem Zitat von Hundertwasser: „Wer die Vergangenheit nicht ehrt, verliert die Zukunft, wer seine Wurzeln vernichtet, kann nicht wachsen“ beginnt Prof. Franzke - Geschäftsführer des ILK Dresden - seine Laudatio.

Mit persönlicher Hochachtung erkennt Franzke das Lebenswerk von Visionär Heinrich für das ILK Dresden an und überbringt ihm im Namen des gesamten Instituts herzliche Glückwünsche verbunden mit der Übergabe der ILK Dresden-Ehrenmedaille – entworfen und gefertigt vom eigenen Prototypenbau des Instituts.

Heinrich, der 1964 zum Institutsdirektor des ILK Dresden berufen wurde, war schon damals Vordenker für die Nutzung regenerativer Energien. Mit der Folge, dass bereits Anfang der 70er Jahre die Nutzung von regenerativen Energien durch Wärmepumpen in die Realität umgesetzt wurde. So konzipierte das ILK Dresden energieoptimierte Klima- und Kältetechnik für bedeutende öffentliche Bauten, wie die Semperoper Dresden, das Gewandhaus Leipzig oder das Schauspielhaus Berlin.

Darüber hinaus vertrat Prof. Günter Heinrich das Kredo „Wissen muss der Wirtschaft nützen!“. Um den Wissenstransfer zu beschleunigen gründete er 1964 die Fachzeitschrift „Luft- und Kältetechnik“, die nach 30 erfolgreichen Jahrgängen im Jahr 1994 mit der bundesdeutschen Zeitschrift „ki - Klima, Kälte, Heizung“ zur heutigen „KI – Kälte • Luft • Klimatechnik“ zusammengelegt wurde.

Heinrich war nicht nur Visionär und Motivator sondern vor allem ein umtriebiger Netzwerker und Ideengeber. Gemeinsam mit Prof. Steimle begründete er 1990 die Idee eines Kuratoriums, um die wissenschaftliche Exzellenz des ILK in den wirtschaftlichen Kontext der deutschen Kälte- und Klimabranche zu stellen. In der Folge dieser engen Verzahnung wurde das ILK Dresden in die bundesdeutsche Forschungslandschaft überführt. Bezeichnend für die Person Heinrich: eine seiner ersten Maßnahmen war es, die Abwanderung weiterer hochqualifizierter Mitarbeiter einzudämmen.

Seine Philosophie „Jeder einzelne Mitarbeiter und alle gemeinsam stehen für das ILK, keiner vertritt nur seine Arbeit“ ist noch heute in den ILK-Unternehmenswerten manifestiert. „Dieses Grundverständnis hat uns stark gemacht und unterscheidet uns von vielen anderen Unternehmen“, so Franzke und weiter: „Ohne sein Wirken wäre das ILK Dresden nicht das Unternehmen, welches seit fast 60 Jahren gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung findet. Klein und fein, vor allem aber schnell und flexibel bespielt das ILK Dresden heute nationales und internationales Forschungsniveau und ist zuverlässiger Partner der Industrie.“ Neben der angewandten Forschung ist das ILK vor allem stark in einsatzbereiten und individuell entwickelten Lösungen im Bereich Kryotechnik, Kälte- und Klimatechnik, Luftreinhaltung, Werkstoffprüfung sowie energietechnischen Infrastrukturen. Zu den herausragenden Entwicklungen zählen beispielsweise Helium-Verflüssigungsanlagen, Prüfstände für Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln sowie Flüssigeis-Speichersysteme.

Pressemitteilung des ILK vom 02.11.2021.