In solch einer Compoundieranlage lassen sich auch Biokunststoffe aufbereiten. Bildquelle: KUZ

Kreislaufwirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen betreibt das Kunststoff-Zentrum in Leipzig (KUZ). Die Kunst der Bio-Kunststoffproduktion liegt darin, die Strukturen pflanzlicher Rohstoffe fit zu machen für anspruchsvolle Einsätze in Konsum- und Industriegütern. Dabei hilft das als Getreidekleber bekannte Gluten.

Das KUZ setzt Gluten für spritzgussfähige Bio-Kunststoffverbindungen ein. Dafür nutzen die Wissenschaftler die große Reaktionsfreudigkeit des sehr elastischen Glutens. So kann der Getreidekleber zwischen verschiedenen Reaktionspartnern „vermitteln“ und Haftung herstellen.

Aufbauend auf diesen Erfolgen arbeiten die Leipziger Forscher an einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt, in dem der aus Zuckerrohr gewonnene, spröde Biokunststoff Polylactid (PLA) mit Hilfe des Glutens geschmeidiger gemacht wird.

„Aus dem Zuckerrohr wird durch Fermentation ein Polymer, speziell das Polylactid, gewonnen und in das zuckerrohrbasierte Polylactid lagern sich Gluten-Tröpfchen ein. Sie sorgen für mehr Elastizität",erläutert KUZ-Bereichsleiterin Petra Krajewsky.

Im Kunststoff ist Gluten daher mehr als nur Bio-Kitt, denn es kann Strukturen verändern“, betont Petra Krajewsky.

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