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Die Möbelbranche steht seit der Corona-Pandemie unter starkem Innovationsdruck. Steigende Rohstoffpreise durch erschwerte Holzimporte, lokale Schäden wie Borkenkäferbefall und geopolitische Unsicherheiten belasten die Unternehmen zusätzlich. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit: 77 % der Kunden legen hierauf großen Wert. Dies spiegelt sich auch in der Gesetzgebung wider – die neue EU-Ökodesign-Verordnung fordert eine stärkere Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft und eine intensivere stoffliche Nutzung von Holzressourcen.

Im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM (Marktorientierte Forschung und Entwicklung) fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) das Forschungsprojekt EntFalteFuM (Förderkennzeichen: 49MF240138). Ziel dessen ist es die Entwicklung eines neuartigen Faltelements für Möbelkonstruktionen, das Holzwerkstoffe mit Textilien kombiniert. Dieses Faltelement soll sowohl als Faltbeschlag für Türen und Klappen als auch als Faltsystem für Origami-Möbel eingesetzt werden. Grundprinzip des Systems ist die gegenläufige Anordnung von Textilsträngen, wodurch sich die Holzkomponenten verspannen und so eine kontrollierte Abrollbewegung gegeneinander ermöglichen. Im Gegensatz zu bekannten Textilscharnieren mit V-Nut-Gehrungen soll hier eine Zylindergehrung die Lebensdauer deutlich erhöhen, da sie Kerbspannungen vermeidet.

Die Forschung adressiert vor allem Märkte, die nach leichten, flexiblen und nachhaltigen Möbeln verlangen. Dazu zählen Messemöbel, die sich platzsparend transportieren und schnell montieren lassen müssen, ebenso wie Anwendungen im Caravan-, Fahrzeug- und Schiffsbau, bei denen Gewichtseinsparungen eine zentrale Rolle spielen. Auch im Bereich der Designermöbel kann der Beschlag als besonderer Blickfang attraktiv sein. Mit dem Faltelement können nicht nur Material- und Transportkosten gesenkt werden – es bietet auch die Chance, neue Wege für Reparierbarkeit, Recyclingfähigkeit und Gestaltung von Möbeln zu eröffnen.

Pressemitteilung des IHD vom 09.10.2025.