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Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts. Bildquelle: FEhS

Am 23. Februar 2025 wird ein neuer Bundestag gewählt. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung appelliert an die zukünftig politischen Verantwortlichen, Forschung als bedeutenden Faktor für den Industriestandort Deutschland sowie die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nachhaltig zu unterstützen. Die Experten für Eisenhüttenschlacken verweisen auf die seit Jahrzehnten wegweisende Industrieforschung, die zum Beispiel mit dem IGF-Forschungsförderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums seit vielen Jahrzehnten bestes Beispiel für gelebte Private-Public-Partnership ist. Dadurch konnten zum Beispiel die Nebenprodukte der Stahlherstellung in hochwertigen Produkten wie Zement und Beton, Verkehrsbaustoffe und Düngemittel verarbeitet werden. Zu der technologischen Eignung kommen die ökologischen Vorteile: Bis heute wurde durch den Einsatz allein dieser Sekundärrohstoffe der Abbau von über einer Milliarde Tonne Naturgestein und die Emission von rund 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Um diese Erfolge auch nach der Transformation der Wirtschaft erzielen zu können, ist eine intensive Forschungsförderung essenziell. 
 
Thomas Reiche, FEhS-Geschäftsführer und Vorstand der AiF – Allianz für Industrie und Forschung: „Wir brauchen in Deutschland praxisnahe Industrieforschung, die wesentlicher Baustein für die dringend notwendige Verbesserung unseres Wirtschaftsstandortes ist. Im Verbund haben Wissenschaft, Unternehmen und Öffentlichkeit immer wieder gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Die von der AiF geforderten Mittel von insgesamt 1 Milliarde Euro für die drei Industrieforschungsförderprogramme – IGF Industrielle Gemeinschaftsforschung, ZIM Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand und INNO-KOM Das Förderprogramm Innovationskompetenz – sind für den Staat mehr als lohnende Investitionen: Sie führen zu innovativen Entwicklungen und Produkten, neuen Geschäftsmodellen, mehr Arbeitsplätzen und auch zu einem höheren Steueraufkommen. Zu einer weitverzweigten wirtschaftlichen Wertschöpfung leistet Forschung zudem einen enormen Beitrag zu Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz. Eine Win-Win-Situation, die wir nicht verspielen dürfen. Die ausreichende finanzielle Ausstattung von Forschungseinrichtungen und -programmen wird dafür entscheidend sein.“ 
 
Begleitend zu den intensiven Forschungsaktivitäten sieht das FEhS-Institut noch eine weitere Hausaufgabe für die Politik: die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärrohstoffen verbessern. Dazu zählen faire Ausschreibungen der öffentlichen Hand, praxisnahe Bewertungen der Umweltverträglichkeit, ein nicht diskriminierendes Wording, das alle Stoffströme der Kreislaufwirtschaft mit einbezieht, sowie Zukunftschancen für neue Nebenprodukte aus dekarbonisierten Herstellungsprozessen. Dazu hat das FEhS-Institut Kernforderungen formuliert, die als PDF abrufbar sind.