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Das Konsortium von BiDiMoVe. Bildquelle: Hamburger Hochbahn AG

Intelligente Verkehrssysteme (IVS bzw. engl. ITS) sind wesentliche Bausteine auf dem Weg zu einer sicheren, sauberen und effizienten Mobilität für alle. Neue Technologien für die direkte Vernetzung von Pkw, Lkw und Ampeln wie z. B. ITS-G5 können dabei auch sehr gut für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) genutzt werden. Dies mach sich ein Konsortium unter Beteiligung des Institut für Automation und Kommunikation e.V. aus Magdeburg zunutze.

So hat sich das Konsortium aus Freie und Hansestadt Hamburg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., GEVAS software Systementwicklung und Verkehrsinformatik GmbH, Hamburger Hochbahn AG, NXP Semiconductors Germany GmbH und Institut für Automation und Kommunikation e.V. Magdeburg (Institut der Zuse-Gemeinschaft) im Forschungsprojekt BiDiMoVe Hamburg (Bidirektional, Multimodal, Vernetzt) zusammengeschlossen, um Linienbusse an Ampelkreuzungen situationsabhängig (u.a. bei Verspätungen) gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern zu bevorrechtigen und diese Priorisierung effizient in den gesamten Verkehrsablauf zu integrieren.

Prinzipiell steigt durch die zunehmende Vernetzung im Straßenverkehr das Risiko, dass Dritte durch IT-Angriffe potenziell gefährliche bzw. allgemein unerwünschte Situationen im Straßenverkehr auslösen können. Neben den verkehrlichen Fragestellungen liegt daher ein wesentlicher Fokus von BiDiMoVe Hamburg auf der Gewährleistung der IT-Sicherheit des Systems. Etablierte Verschlüsselungsverfahren dienen hierfür als technische Basis für die angestrebte Public Key Infrastructure.


BiDiMoVe Hamburg ist am 1.10.2018 gestartet und implementiert und erprobt in den 27 Monaten Projektlaufzeit den informationstechnisch sicheren Betrieb kooperierender ITS-Komponenten im ÖPNV und dient so als Pilot für zukünftige Einsatzszenarien auf Bundes- und Länderebene. Die Arbeitsschwerpunkte des Instituts ifak liegen dabei in der Entwicklung der OnBoardUnits für die Linienbusse der Hamburger Hochbahn sowie in der Organisation und Implementierung der Public Key Infrastructure.

Gefördert wird das Projekt BiDiMoVe durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Forschungsprogramms „Automatisiertes und vernetztes Fahren“ mit insgesamt 3.697.497 €.

Über das Forschungsprogramm zur Automatisierung und Vernetzung im Straßenverkehr:
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, den Anforderungen des stetig wachsenden Bedarfs an Mobilität mit höherem Komfort und mehr Sicherheit gerecht zu werden. Die Einführung von Systemen des automatisierten und vernetzten Fahrens im Straßenverkehr ist Ziel der Bundesregierung. Mit der „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren – Leitanbieter bleiben, Leitmarkt werden, Regelbetrieb einleiten“ (Strategie AVF) hat die Bundesregierung am 16.09.2015 auf Vorschlag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und auf Basis von Empfehlungen des Runden Tisches „Automatisiertes Fahren“ Leitlinien verabschiedet, um die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 zu nutzen. 

Diese Technologien in Verbindung mit Intelligenten Verkehrssystemen können die Entstehung kritischer Verkehrssituationen reduzieren, Verkehrsflüsse deutlich verbessern, die Fahrer entlasten, zusätzliche Wertschöpfung generieren und die Umwelt zu schonen. Das BMVI setzt sich dafür ein, die Potenziale der Digitalisierung für die Gestaltung der intelligenten Mobilität von morgen aktiv zu nutzen. Auf Basis der Strategie AVF setzt das Forschungsprogramm des BMVI zur Automatisierung und Vernetzung im Straßenverkehr Impulse, um dieses Ziel zügig und effizient zu erreichen. Es wendet sich schwerpunktmäßig den verkehrs- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen zu.

Pressemitteilung des ifak vom 21. Januar 2019