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Logo des LZH. Bildquelle: LZH

Dicke Stahlbauteile schneller und effizienter schweißen: Um das zu ermöglichen, entwickelt das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) einen neuartigen Prozess zum Laserstrahl-MSG-Hybridschweißen mit Dickdraht.

Beim Schweißen von dicken Blechen müssen teils große Nahtfugen aufgefüllt werden. Ziel des Projekts “ÖkoHybrid” ist es daher, durch die Zufuhr von relativ dickem Draht mit einem Durchmesser von 3 mm die Naht mit weniger Lagen schließen zu können. Dadurch soll der Fügeprozess deutlich schneller und ressourcenschonender werden. Ein mitlaufender Laserstrahl soll dabei den Prozess beschleunigen und stabilisieren.

Stabiler Hybridschweißprozess dank Hochleistungs-Schweißstromquelle

Im Rahmen des Projekts „ÖkoHybrid“ untersuchen die LZH-Wissenschaftler:innen Schweißprozesse an Feinkornbaustählen mit Blechdicken von bis zu 20 mm. Dazu werden sie einen neuartigen Hybridbearbeitungskopf entwickeln und aufbauen. Sie werden eine bereits kommerziell verfügbare Laserstrahlquelle mit einer Leistung von 3 kW und eine Schweißstromquelle mit einer Leistung von bis zu 40 kW kombinieren. Die Schweißstromquelle wird vom Projektpartner ELMA-Tech GmbH entwickelt. Der Projektpartner FÖRSTER welding systems GmbH wird eine Komplettanlage für den Hybridschweißprozess realisieren. Die Westsächsische Hochschule Zwickau wird grundlegende Untersuchungen zum MSG-Schweißprozess durchführen und die Schweißverbindungen prüfen sowie charakterisieren.

Das Laserstrahl-MSG-Hybridschweißen kombiniert die Vorteile des MSG-Dickdrahtschweißens mit denen des Laserstrahlschweißens in einer gemeinsamen Prozesszone. So wird eine hohe Abschmelzleistung sowie eine hohe Schweißgeschwindigkeit erreicht. Mit dem Einsatz der 3 mm dicken Drähte kann viel Material eingebracht werden, damit ließe sich die Anzahl der zu schweißenden Lagen deutlich reduzieren und dadurch die Effizienz steigern. Der zusätzlich eingesetzte Laserstrahl erhöht dabei die Prozessstabilität.

Stahlbauteile im Grobblechbereich: großer Bedarf an schnellen Verfahren

Feinkornbaustähle kommen beispielsweise im Schiff-, Fahrzeug- und Pipelinebau zum Einsatz. Sie besitzen eine höhere Festigkeit als konventionelle Baustähle, weshalb geringere Materialstärken verwendet werden können. Damit wird es möglich, weniger Material einzusetzen und folglich das Gewicht der Bauteile zu verringern. Das Material stellt allerdings hohe Anforderungen an den Schweißprozess: Beispielsweise führt eine zu langsame Abkühlung beim Schweißprozess zu unzureichenden Festigkeiten und Zähigkeiten, während sich bei einer zu schnellen Abkühlung Risse und Nähte mit hoher Härte bilden können. Die Wissenschaftler:innen wollen daher die Schweißgeschwindigkeit und die Abschmelzleistung unter Einhaltung der erforderlichen Abkühlzeiten steigern.

Pressemitteilung des LZH vom 01.10.2024.