Unsere Kollegin, Dr. Kristin Trommer, hat mit ihrer Projektidee „Entwicklung nachhaltiger kreislauffähiger Verbundmaterialien“ überzeugt. Das Forschungsprojekt wird im Programm „Anwendungsorientierte Energie- und Klimaforschung“ vom Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und der Europäischen Union kofinanziert.
Unsere Kollegin und ihr Team der Abteilung „Funktionale Schichtsysteme“ haben nun 4 Jahre Zeit, die vorhandenen Kompetenzen auf diesem Gebiet weiter auszubauen und einen ganzheitlichen Projektansatz zu verfolgen: Nachhaltige, kreislauffähige und flexible Verbundmaterialien zu entwickeln, die energieeffizient hergestellt werden und biobasierte, bioabbaubare Polymere verwenden. Ziel ist es, das werkstoffliche Recycling und die Kreislauffähigkeit der Materialien zu demonstrieren und dadurch Kunststoffabfälle erheblich zu reduzieren.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft und energieeffiziente Prozesse
Mit diesem ganzheitlichen Ansatz leistet unser Forscherteam einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft und energieeffizienteren Prozessen in der Industrie. Besonders im Fokus stehen:
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Nachhaltigkeit: Nutzung biobasierter, bioabbaubarer Polymere statt herkömmlicher PVC- und PU-Polymere.
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Energieeffizienz: Nutzung von Beschichtungstechnologien, die weniger energieintensiv sind, wie thermoplastische Prozesse oder das Kalandrieren
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Materialkreislauf: Geschlossener Kreislauf durch Zerkleinern und Wiederverwendung der Materialfraktionen.
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Recycling: Werkstoffliches Recycling statt chemischem Recycling, mit großer Energieeffizienz und minimalen Umweltauswirkungen.
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Vielfältige Anwendung: Materialien finden Einsatz in Planen, Kunstleder, Dachbahnen, Schutzkleidung und mehr.
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Kaskadennutzung: Nutzung von Rezyklaten, die nicht in den Materialkreislauf zurückkehren, in anderen Anwendungen.
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Umweltfreundlichkeit: Reduzierung von Abfällen und CO₂-Emissionen, Evaluierung durch Lebenszyklusanalyse (LCA).
Aktionsplan der Europäischen Kommission und Kreislaufwirtschaftsgesetz
Der Ansatz folgt der Abfallhierarchie des Aktionsplans der Europäischen Kommission und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) der Bundesrepublik, die Abfallvermeidung über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes priorisieren. Produkte sollen so lange wie möglich genutzt und am Ende ihres Lebenszyklus zu sekundären Rohstoffen verarbeitet werden. Wenn Wiederverwendung und Recycling nicht mehr möglich sind, sollen die Materialien bioabbaubare in der industriellen Kompostierung und Biogasproduktion sein.
Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts wird signifikant zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele für nachhaltige Entwicklung und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Sachsen und ganz Deutschland beitragen. Indem flexible Verbundmaterialien auf nicht-fossilen Rohstoffen basieren, energieeffizient hergestellt und wiederverwertet werden, werden Ressourcen geschont, Abfall vermieden und der CO₂-Fußabdruck reduziert. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und den Produktionsstandort in Sachsen und darüber hinaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Textil- und Rohstoffhersteller, die Beschichtungsindustrie, Folienhersteller, Konfektionierer sowie Wiederaufbereiter und Abfallentsorgungsunternehmen.
Pressemitteilung des FILK vom 06.08.2024.