News aus den Instituten

Logo des ifak. Bildquelle: ifak

Zu Beginn des neuen Jahres konnte das ifak – Institut für Automation und Kommunikation in Magdeburg – den Start eines neuen Projekts, das im Rahmen des Innovationsprogramms der 5x5G-Strategie vergeben wurde, verzeichnen. Ziel des dreijährigen Forschungsprojektes "5G Industrial Working and Co-Working Space" (5GIWCoW) ist die modellhafte Pilotierung einer lokal begrenzten, industriell genutzten 5G-Umgebung.

Allgemein bezeichnet Co-Working die Zusammenarbeit einer Gruppe unterschiedlicher Menschen in einem kollaborativen Umfeld wie einem Bürogebäude, in dem Infrastruktur wie Besprechungsräume, Küchen oder der Internetanschluss gemeinsam genutzt wird. Einzelne Freiberufler oder ein Startup, die sich in einem sogenannten Co-Working Space einmieten, profitieren dabei im besten Fall nicht nur von der vorhandenen Infrastruktur, sondern auch vom Austausch mit den anderen Menschen, die dort ihren eigenen Aufgaben nachgehen. Im Projekt 5GIWCoW wird das Konzept "Co-Working Space" auf das industrielle Feld übertragen. Das bedeutet, dass verschiedene Industriepartner die Ressourcen in einer 5G-Umgebung gemeinsam und ganz nach Bedarf nutzen.

Um die 5G-Ressourcen bedarfsgerecht zu teilen werden gezielte Untersuchungen der Performance des 5G-Systems und der Kommunikationsdienste aus Sicht der geplanten Pilotanwendungen durchgeführt. Dadurch sollen die Möglichkeiten und Grenzen lokaler, nichtöffentlicher Mobilfunknetze im Kontext des Co-Workings sowie betrieblicher oder industrieller Anwendungen ermittelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen in die Diskussionen mit den industriellen Projektpartnern einfließen, um neue Anwendungsszenarien zu entwickeln.  Dafür wird die entsprechende 5G-Infrastruktur innerhalb des ersten Jahres am Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) Barleben mit verschiedenen Experimentierflächenaufgebaut. Das Projekt erhält dafür insgesamt knapp 3,4 Millionen Euro aus den Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Das ifak wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Die Arbeiten beginnen mit der Ermittlung der Funksignalqualität, die anschließend regelmäßig protokolliert wird. Die Industriepartner werden bei der Erarbeitung von Anwendungsszenarien, bei der Ableitung von Anforderungen an die 5G-Kommunikation und bei der Spezifikation der Pilotanwendungen unterstützt. Diesen Arbeiten wird ein Workshop zur Anwendung von 5G-Technologien für die Industrie vorangestellt. Für die Untersuchung der Pilotanwendungen, des 5G-Systems und der Kommunikationsdienste wird eine Validierungsplattform erstellt, die Datenverkehr generieren und Zeit- bzw. Zuverlässigkeitsverhalten ermitteln kann. Die Untersuchungen werden vorbereitet, durchgeführt und die Ergebnisse analysiert. Die Schlussfolgerungen werden in Leitfäden für den Mittelstand und in öffentlich zugänglichen Empfehlungen und Richtlinien eingearbeitet. Für die Untersuchung der Musterlösungen wird eine Validierungsplattform erstellt. Es werden Modelle für die Elemente einer industrielle 5G-Anwendung erarbeitet. Die Modelle werden im Zuge der Konzeptentwicklung der Musterlösungen zu einem Simulationsmodell zusammengestellt. Die Untersuchung einer Musterlösung soll u.a. die Übertragbarkeit auf weitere 5G-Projekte an anderen Standorten dienen.

Das Innovationsprogramm ist Teil der 5x5G-Strategie und soll die Erprobung von 5G-Anwendungen unter realen Bedingungen ermöglichen. Potenzielle Nachfrager und Anbieter innovativer 5G-Mobilfunklösungen sollen so zusammengeführt und die Potenziale des 5G-Mobilfunks vor Ort sichtbar gemacht werden.

Die Übergabe der Zuwendungsurkunde durch Bundesminister Andreas Scheuer können Sie hier einsehen.

Pressemitteilung des ifak vom 15.02.2021.