News aus den Instituten

Bodenprobenahme für Emissionsmessungen auf der Versuchsstation des IASP im Havelland. Bildquelle: Foto: IASP

Gasförmige Stickstoff-Emissionen aus der Tierhaltung müssen zum Schutz von Klima und Umwelt reduziert werden. Mit dem Projekt RALVeN ("Reduktion der Ammoniak- und Lachgasemissionen sowie Verringerung der Nitratauswaschung durch Struvitbildung in Gülle und Gärrest bei gleichbleibender Düngewirkung") als Teil des Programms zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht nun das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP) zusammen mit seinen Kooperationspartnern der Frage nach, wie Ammoniakemissionen reduziert und die Düngungswirkung von Gülle und Gärresten erhalten bleiben können. Das Projekt wird mit rund 190.000,- Euro gefördert.

Ziel von RALVeN ist die "Reduktion der Ammoniak- und Lachgasemissionen sowie Verringerung der Nitratauswaschung durch Struvitbildung in Gülle und Gärrest bei gleichbleibender Düngewirkung". Dazu soll das in Gülle und Gärresten verfügbare ortho-Phosphat in Form von Struvit gefällt werden, wodurch frei verfügbares Ammonium in eine bei neutralem ph-Wert unlösliche Form überführt wird. Dennoch bleibt das Ammonium pflanzenverfügbar, da sich Struvit bei pH-Werten unter 6 gut auflöst und Wurzelexudate in der Mikroumgebung um Wurzeln eine Zone niedriger pH-Werte generieren. Das nun gelöste Ammonium kann - wie Phopshpor und Magnesium - rasch von den Pflanzen aufgenommen werden. Die Ammoniakemissionen werden verringert, da die freie Ammoniumkonzentration in der Gülle verringert ist. Solange Ammonium im Struvit gebunden ist, kann es von Mikroorganismen weder nitrifiziert noch denitrifiziert werden. Nur für die kurze Zeit zwischen Struvitauflösung und Pflanzenaufnahme ist struvitbürtiges Ammonium mikrobieller Aktivität (und damit der Umwandlung zu Nitrat oder Lachgas) ausgesetzt. Das geschätzte Reduktionspotenzial für Nitratauswaschung, Ammoniak- und Lachgasemission liegt bei 10 bis 20 Prozent ohne Düngewerteinbußen.

Pressemitteilung des IASP vom 29.05.2024.