DSV-Läuferin Kira Weidle vor dem Start mit der Heizhose aus Reutlingen/Denkendorf. Bildquelle: DITF

Smarte Textilien für Skirennläufer ermöglichen Top-Leistungen auf der Piste: Bevor für alpine Skirennläufer auf der Piste der Startschuss fällt, gibt es häufig Wartezeiten. Damit die Muskeln zwischen Aufwärmen und Start nicht abkühlen, bietet die moderne Textilforschung eine Lösung: Die innovative Heizhose.
 
Die innovative Heizhose war bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Einsatz und wurde von den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) im baden-württembergischen Denkendorf entwickelt.
 
Für die Beheizung der Hose wird zunächst elektrische Energie benötigt, die dann in Wärmeenergie umgewandelt wird. Für die Heizelemente im Kleidungsstück verwendeten die Forscher im Lauf der Entwicklung verschiedene elektrische Leiter und stickten sie in unterschiedlichen Mustern und Leiterlängen auf ein Stickvlies. Zu den genutzten Leitermaterialien zählen laut DITF unter anderem Stahl-Kupfer-Legierungen. Hierdurch kann die Hose mit 50 Watt auf ca. 45°C aufgeheizt werden, ist aber je nach den Bedürfnissen der Sportler variabel einstellbar. Die Hosen schließen mit dem Knie ab, da die Skischuhe nicht gewärmt werden sollen.
 
Die Firma Bogner, offizieller Ausrüster des Deutschen Skiverbands, stellte die Hosen zur Verfügung. Ororr Kereszci von der Hochschule Reutlingen und Sebastian Micus von den DITF statteten die Hosen mit Heizelementen sowie  der nötigen Elektronik aus.
 
Durch die seitlichen Klettverschlüsse kann die wärmende Hose vor dem Start mit einem Handgriff entfernt werden. Die deutsche Skirennläuferin Kira Weidle testete die wärmende Hose vor Olympia im Wettkampf. „Die Hose ist beliebt bei den Sportlern und bereits Standard“, so Weidles Urteil.
Es lohnt sich, bei alpinen Wettkämpfen vor dem Start genau hinzuschauen, was die Sportler tragen. Die Heizhose könnte auch Freizeitsportlern gute Dienste erweisen.
 

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