News aus den Instituten

Portraitbild von Dr. Bauer. Bildquelle: TITK/André Kranert

„Manchmal ist es wie im richtigen Leben. Irgendwann gehen die Kinder aus dem Haus und werden es noch besser machen. So ist es eben auch mit der Zuse- Gemeinschaft.“ Mit diesen Worten hat sich der Gründungs-Präsident unseres Verbundes, Dr. Ralf-Uwe Bauer, aus dem Leitungsgremium verabschiedet.

Dass Dr. Bauer (63) das Präsidium der Zuse-Gemeinschaft verlässt, ergibt sich aus seinem Mitte Februar erfolgten Rückzug aus der Geschäftsführung des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK). Er konzentriert sich künftig auf die Produktentwicklung  bei der Smart Advanced Systems GmbH, einem 2016 von ihm mit gegründeten Unternehmen, das im Bereich innovativer wärmender und kühlender Produkte aktiv ist. Der promovierte Verfahrenstechniker hat sich in der Vergangenheit immer wieder als aktiver, erfolgreicher Gründer hervorgetan, so u.a. 2005 bei der smartfiber AG, 2012 bei der smartpolymer GmbH, 2016 bei der smartMelamine doo.

Als Forscher und Unternehmer spricht Dr. Bauer daher aus Erfahrung, wenn es um den erfolgreichen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft geht. Dieser war 2015 auch bei der Wahl des Namensgebers für die Zuse-Gemeinschaft entscheidend. Mit Konrad Zuse, so Bauer, „verbindet sich nach wie vor in hervorragender Art und Weise der Geist der Wissenschaft mit der Wirtschaft“. Ebenso sei entscheidend gewesen, „dass mit den Vorarbeiten von Konrad Zuse das Zeitalter der Digitalisierung eingeläutet worden ist; die Menschheitsperiode, die mit den wohl größten und schnellsten Veränderungen verbunden ist“, sagt Bauer mit Blick auf die Gründungsperiode der Zuse-Gemeinschaft im Jahr 2015 und davor.

Sein Engagement trug zur Schaffung des jüngsten der deutschen Forschungsverbünde maßgeblich bei. Unermüdlich suchte er den Kontakt zu den gemeinnützigen Forschungsinstituten in Deutschlands Regionen, um sie dafür zu gewinnen, künftig in der Zuse-Gemeinschaft mit einer Stimme zu sprechen – mit Erfolg! Heute zählt die Zuse-Gemeinschaft bundesweit 75 Mitglieder und dringt in der Politik mit ihren Anliegen zunehmend durch. Nun kommt es für die Zuse-Gemeinschaft darauf an, gemäß dem Motto „Forschung, die ankommt“ den zentralen Anliegen der gemeinnützigen Industrieforschung weiterhin gemeinsam entschlossen Geltung zu verschaffen.

„Heute, in Zeiten schwerer Verwerfungen an den Märkten durch die Corona-Krise bleibt die Orientierung am Digital-Pionier Konrad Zuse wichtige Richtschnur für künftig anzustrebendes nachhaltiges Wachstum, das mit Innovationen aus der praxisnahen Forschung erst möglich wird“, betont Bauer.

Das Präsidentenamt in der Zuse-Gemeinschaft war bereits Ende Oktober 2019 von Dr. Bauer auf Prof. Dr. Martin Bastian übergegangen. Dem Verband Innovativer Unternehmen (VIU) wird Dr. Bauer als Vorstandsvorsitzender weiterhin im Ehrenamt dienen.

Nach dem Ausscheiden von Dr. Bauer wurde Prof. Dr. Jens Schrader, DECHEMA-Forschungsinstitut, ins Präsidium der Zuse-Gemeinschaft kooptiert.