Wie lässt sich nachweisen, dass 5G für die industrielle Kommunikation geeignet ist und auch verlässlich funktioniert? Diese Fragen sind ein Forschungsschwerpunkt des ifak – Institut für Automation und Kommunikation in Magdeburg. Die Forschenden greifen dafür auf Kenngrößen zurück, die sie unabhängig von der genutzten Funktechnologie bereits erfolgreich entwickelt haben und in Kooperation mit Industriepartnern einsetzen. So entstand der Funk-Transfer-Tester (FTT) des ifak. Anwender können damit Tests reproduzierbar durchführen und leicht interpretieren.
Mit dem FTT konnte u.a. gezeigt werden, dass sieben industrielle Funklösungen, darunter Bluetooth, SmartMesh und WLAN parallel arbeiten können. Darüber hinaus wurde der FTT eingesetzt, um zu bewerten, ob die verwendeten Funklösungen gut genug sind, damit Geräte in Echtzeit miteinander kommunizieren können. Weitere Bewertungskriterien sind u.a. Umgebungseinflüsse und die Entfernung zwischen den Funkgeräten.
das ifak seine Erkenntnisse in der 5G-Allianz für vernetzte Industrie und Automatisierung (5G-ACIA) zur Geltung, in der führende IT- und Industriekonzerne kooperieren, um 5G-Standards zu fixieren. Ifak-Wissenschaftler Lutz Rauchhaupt, bis Juni 2020 Leiter der 5G-ACIA-Arbeitsgruppe „Validierung und Test“, prägte dort den Begriff der Referenzschnittstelle - reference interface, der nun unter Fachleuten allgemein akzeptiert und international genutzt wird. Ein Begriff als Baustein, damit Anwender und Technologieanbieter bei 5G eine gemeinsame Sprache sprechen. Nun hat ifak-Wissenschaftlerin Dr. Lisa Underberg diese Rolle übernommen. Verantwortlich ist sie auch für ifak-Forschung in dem im Frühjahr 2021 neu entstandenen 5G-Campusnetz an der Uni Magdeburg. Damit sich Erkenntnisse aus solchen 5G-Testfeldern und Campusnetzen global in einheitlichen Standards für Anwender widerspiegeln können, bringt Lisa Underberg die ifak-Expertise und Erfahrungen bei 5G ACIA ein. Das dient der globalen Verständigung – auch über 5G hinaus.
Seit 2018 bringtStand: April 2021