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Bei dem als „Emulsion Coupling“ bezeichneten Verfahren wird die zu untersuchende Probe auf Millionen von Mikrotröpfchen aufgeteilt, also in eine Emulsion überführt. Bildquelle: Science4life

Die b.value AG und weitere Investoren unterzeichnen Investitionsverträge mit dem gemeinsamen Spin-off von Hahn-Schickard und der Universität Freiburg. Die Firma Actome wurde 2017 gegründet, um die vom Erfinder Dr. Csaba Jeney patentierte „Emulsion Coupling“-Technologie, mit der eine Vielzahl unterschiedlicher Proteine sowie deren Wechselwirkungen gleichzeitig nachgewiesen werden können, zur Produktreife weiter zu entwickeln.

Das junge Unternehmen wurde bei Hahn-Schickard sowie dem Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg inkubiert und hat es geschafft in dieser Umgebung den Funktionsnachweis für die Technologie zu liefern, der auf ein enormes Einsatzpotential auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften schließen lässt. Das Seed-Investment soll nun dazu verwendet werden, das operative Geschäft aufzubauen und die ersten kommerziellen Produkte auf den Markt zu bringen. Peter Kallien, der Vorstand der „b.value Deutsche Biotechnologie Beteiligungs AG“ aus Düsseldorf, ist überzeugt, dass die innovative Technologie von Actome einen echten Durchbruch darstellt, der die Forschung und Biomedizin revolutionieren wird.

"Unsere Technologie erweitert die Möglichkeiten der digitalen PCR von Nukleinsäuren auf Proteine. Die Anwendung unserer Technologie in den Bereichen der Proteomik, der Erforschung molekularer Signalwege und der Entdeckung von Biomarkern wird dazu beitragen, das Wissen über molekularbiologische Prozesse zu erweitern und die medizinische Diagnostik auf eine noch nie dagewesene Weise zu verändern", sagt Dr. Csaba Jeney, Mitgründer, CEO und Erfinder der Technologie.

Zusätzlich zur Investition wird die b.value AG die Geschäftsentwicklung von Actome in Zukunft aktiv unterstützen, um das Wachstum der Firma zu beschleunigen. Die ersten Produkte werden es den Life-Science-Forscherinnen und -Forscher ermöglichen, Proteine und Protein-Interaktionen in biologischen Proben mit bisher nicht gekannter Sensitivität und Spezifität zu quantifizieren.

Bei dem als „Emulsion Coupling“ bezeichneten Verfahren wird die zu untersuchende Probe auf Millionen von Mikrotröpfchen aufgeteilt, also in eine Emulsion überführt. Anschließend werden diese Mikrotröpfchen auf die Co-Lokalisierung von DNA-Barcodes hin untersucht, mit denen die Proteine zuvor markiert wurden. Daher können für diese Art der Proteinanalytik etablierte Laborgeräte der DNA-Analytik verwendet werden. Dieses generische Nachweisverfahren hat das Potential, die bislang etablierten Analysemethoden sowohl hinsichtlich Parallelität als auch der Nachweisgrenze deutlich zu übertreffen. Mit diesem Ansatz können auch innovative diagnostische Verfahren entwickelt werden, auf deren Basis Patientinnen und Patienten mit personalisierten Therapien individueller und besser behandelt werden können.

Pressemitteilung von Hahn-Schickard vom 01.07.2021.