Schwenktritt in Multi-Komponenten-Bauweise. Bildquelle: TU Chemnitz/Thomas am Ende

Reisebusse gehören zu den umweltfreundlichsten Fahrzeugen – auch weil ihre Bauteile stetig verbessert werden.  Ein Trend ist dabei das Streben nach geringerem Gewicht der Fahrzeuge, was neue Leichtbautechnologien erfordert.

Wie solche Technologien zum Einsatz kommen, zeigt das Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen aus Chemnitz mit einem neuen Schwenktritt für die Hintertür solcher Busse.

Die Stufe in Multi-Komponenten-Bauweise dient als variabler Ausgleich der Tritthöhe für den hinteren Einstieg im Bus und damit der Verbesserung des Komforts für die Reisenden. Der Schwenktritt, gefertigt aus Glasfasern mit einer Polyamid-Matrix und einer rutschfesten Oberschicht, wurde mit der sogenannten Organoblechverarbeitung in Kombination mit Spritzguss hergestellt. Organobleche sind Faser-Matrix-Halbzeuge, bestehend aus Endlosfasern, die in eine thermoplastische Kunststoffmatrix eingebettet sind.

Vorteile gegenüber reinem Spritzguss
Für den Schwenktritt, der es schon bis zur Vorserienerprobung brachte, wurde laut Cetex Institut erstmals ein Multi-Komponententeil aus endlosfaserverstärkten Halbzeugen, Hart- und Weichkomponenten im Spritzgussverfahren und zusätzlichen Einlegeteilen hergestellt. Die Vorteile des Leichtbauteils liegen in einer signalunempfindlichen Trittdetektierung, einem besseren Verzugs- und Steifigkeitsverhaltens gegenüber reinen Spritzgussvarianten und dem kosteneffizienten Herstellungsverfahren. Bei einer um 30 Prozent erhöhten Steifigkeit sinken Cetex zufolge das Bauteilgewicht um 25 Prozent und - bedingt durch kürzere Fertigungszeiten - der Preis um etwa 30 Prozent.

Kooperationspartner des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projektes waren die TU Chemnitz und das Unternehmen Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG aus Kronach.

Das Cetex Institut ist Mitglied in der Zuse-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss von bundesweit mehr als 70 privatwirtschaftlich organisierten Forschungseinrichtungen.

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